26.01.2013 Aufrufe

Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

D. 5.3. Metallvermittelte Substitutionen an Aromaten 401<br />

lischen) erhöhen die Reaktivität der Aromaten und dirigieren das Metall in die ortho-Stellung<br />

zum Substituenten (dirigierte ortho-Metallierung „ l<br />

+ Li-R + R-H<br />

H ^ ^Li<br />

Y = OR 1 , SR 1 , NR2, CH2OR 1 , CONR^ OCONR^,<br />

, SOR', SO2R 1<br />

[5.87]<br />

Heteroaromaten werden aus dem gleichen Grunde im allgemeinen in Nachbarstellung zum<br />

Heteroatom metalliert.<br />

Durch dirigierte ort/zo-Metallierung und anschließende Umsetzung mit elektrophilen Reagenzien [5.88]<br />

lassen sich unter milden Bedingungen Substituenten regioselektiv in die zur aktivierenden Gruppe benachbarten<br />

Position einführen. Auf diesem Wege werden andere Regioselektivitäten erzielt als durch direkte<br />

elektrophile Substitution, die entweder zu Gemischen von ortho- und para-substituierten Verbindungen<br />

oder zu den meta-Substitutionsprodukten führt, s. D.5.1.2. Heteroaromaten, wie z. B. Pyridin und Indol, lassen<br />

sich in 2-Stellung substituieren, was ebenfalls mit den üblichen elektrophilen Substitutionsreaktionen<br />

nicht möglich ist.<br />

Die durch die genannten Metallierungsreaktionen gebildeten Organolithium- und -magnesiumverbindungen<br />

enthalten eine stark polare Kohlenstoff-Metall-Bindung, in der das C-Atom<br />

eine negative Partialladung trägt und daher stark basisch und nucleophil ist. Sie reagieren aus<br />

diesem Grunde leicht mit elektrophilen Reagenzien unter Substitution des Metallatoms:<br />

8+ ö- 5+ S-<br />

M-Ar + E-X Ar-E + MX [5.88]<br />

Einige wichtige Reaktionen von Aryllithium- und -magnesiumverbindungen sind in Tabelle<br />

5.89 zusammengestellt. Alkyl- und Alkenylmetallverbindungen reagieren analog.<br />

Die Umsetzungen metallorganischer Verbindungen mit Carbonylverbindungen werden in<br />

Kapitel D.7.2.2. besprochen.<br />

Tabelle 5.89<br />

Reaktionen von Arylmetallverbindungen<br />

Ar-M + H-X<br />

Ar-M + R-X<br />

Ar-M + ^O2 -<br />

Ar-M + ^S8-<br />

Ar-H + MX<br />

Ar—R + MX<br />

Ar-OM ^-^ Ar-OH + MX<br />

+ RX<br />

Ar-SM Ar-SR + MX<br />

• UV + HX<br />

Ar-SH + MX<br />

Ar-M + R-S-S-R - Ar-SR + RSM<br />

Ar-M + MeO-NH2<br />

Ar-M + I2<br />

Ar—I + Ml<br />

- Ar-NH2 + MeOM<br />

I Die Dimethyl-l^-oxazolinylgftippe ist eine geschützte COOH-Gruppe, vgl. [7.48].<br />

Reaktion mit OH-, NH-, CHund<br />

anderen H-aciden Verbindungen,<br />

vgl. D.7.2.2.<br />

Reaktion mit Alkylhalogeniden<br />

und -sulfonaten zu Alkylaromaten<br />

Reaktion mit Sauerstoff zu<br />

Phenolen<br />

Reaktion mit Schwefel zu Thioethern<br />

und Thiolen<br />

Reaktion mit Disulfiden zu<br />

Thioethern<br />

Reaktion mit Methoxylamin zu<br />

Aminen<br />

Reaktion mit lod zu Aryliodiden

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!