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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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336 D. 4. Addition an nichtaktivierte C-C-Mehrfachbindungen<br />

Tabelle 4.100<br />

Methylketone aus terminalen Olefinen 1 )<br />

Produkt<br />

Decan-2-on<br />

Dodecan-2-on<br />

Octan-2-on<br />

Ausgangsverbindung<br />

Dec-l-en 2 )<br />

Dodec-1-en<br />

Oct-l-en<br />

Kp (bzw. F)<br />

in 0 C<br />

43...50 o,i3(i)<br />

105...108 0,6.5(5)<br />

F17...20<br />

168<br />

" 2 D 5<br />

1,4253<br />

1,4348<br />

1,4134<br />

!) Das verwendete CuCl reagiert selektiver als CuCl2 (das das Produkt chlorieren kann).<br />

2 ) vor Gebrauch frisch destillieren<br />

Ausbeute<br />

in%<br />

Wiederholt sich die Einschubreaktion in [4.103] mehrmals hintereinander, ohne daß sich das<br />

Produkt vom Zentralatom ablöst, so entstehen Oligomere bzw. Polymere.<br />

Ein wichtiges Beispiel ist die von ZIEGLER und NATTA entdeckte Niederdruckpolymerisation<br />

des Ethylens und anderer Olefine. Als katalytisch aktives System wird eine Übergangsmetallverbindung,<br />

z. B. TiCl3, und eine metallorganische Verbindung der ersten bis dritten Hauptgruppe,<br />

z. B. (C2Hs)3Al, eingesetzt. Durch Alkylierung entsteht ein Alkyl-Titan-Komplex, der<br />

an die noch freie Koordinationsstelle ein Olefinmolekül zum 7r-Komplex addiert:<br />

TiCl3 ^g£p RTiCI2 * H2C=CH2 . RTi(H2C=CH2)CI2 [4.107]<br />

Da Titan ein an d-Elektronen armes Zentralatom ist, erfolgt der Einschub des Olefins in die<br />

R-Ti-Bindung schneller als die ß-Hydrideliminierung. Die freie Koordinationsstelle wird deshalb<br />

wieder durch ein Olefinmolekül besetzt, und die Einschubreaktion wiederholt sich mehrfach,<br />

so daß ein Polymer entsteht:<br />

RTi(H2C=CH2)CI2 •—-» R-CH2-CH2-TiCI2 * H2C ~ CH2 » RCH2CH2-Ti(H2C=CH2)CI2<br />

65<br />

60<br />

60<br />

usw. [4.108]<br />

Diese Art der Polymerisation verläuft stereoselektiv (im Polypropylen ist z. B. jedes zweite<br />

Kohlenstoffatom asymmetrisch!):<br />

* * *<br />

CH-CH2-CH-CH2-CH [4.109]<br />

Man informiere sich in diesem Zusammenhang über ataktische, syndiotaktische und isotaktische Polymerisationen<br />

und deren praktische Bedeutung für die Eigenschaften des Polymerisats!<br />

Liegt ein an d-Elektronen reiches Zentralatom wie Nickel vor, so ist die ß-Hydrideliminierung begünstigt.<br />

Die Reaktion führt dann gezielt zur Dimerisierung des Olefins:<br />

H2C^11 K<br />

L^ /CH2 ^ Ni-CH2-CH3<br />

H2C=CH2<br />

\ "/'^CH2-CH3<br />

X [4.110]<br />

-H2C=CH-CH2-CH3<br />

/<br />

X

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