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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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D. 2.7. Nucleophile Substitution an substituierten Silanen 259<br />

CI-CH2-COOH NC-CH2-COOH HOOC-CH2-COOH (— Pharmazeutika)<br />

Cyanessigsäure Malonsäure [2.111]<br />

4-lsobutyl-benzylcyanid<br />

/-Bu^ 7 X ^CH-CN /-Bu^ 7 ^CH-COOH<br />

Ibuprofen<br />

(Antiphlogistikum, Antirheumatikum)<br />

2.7. Nucleophile Substitution an substituierten Silanen<br />

[2.112]<br />

Gewisse Organosiliciumverbindungen sind in der Lage, wie die analogen Kohlenstoffverbindungen<br />

zu reagieren. So können Silane mit geeigneter Abgangsgruppe am Silicium nucleophil<br />

substituiert werden. Chlortrimethylsilan reagiert mit Aminen, Amiden, Alkoholen und anderen<br />

Nucleophilen zu Trimethylsilylammen, -amiden, Trimethylalkoxysilanen und anderen trimethylsilylierten<br />

Verbindungen, z. B.:<br />

H3Cx H3Cx @<br />

H3C-Si-CI +2HNR2 H3C-Si-NR2 +R2NH2CI [2.113]<br />

H3C H3C<br />

Es handelt sich dabei um eine SN2-Si-Reaktion. Aus den Reaktanden gebildete Additionsverbindungen<br />

mit fünfbindigem Silicium, an denen sich das Si-Atom mit den d-Elektronen beteiligt,<br />

werden als Zwischenprodukte nur in speziellen Fällen diskutiert.<br />

Viele Trimethylsilylverbindungen werden nicht direkt mit Chlortrimethylsilan hergestellt,<br />

sondern vorteilhafter durch Austausch mit einem zunächst synthetisierten silylierten secundärem<br />

Amin oder Amid, z. B.:<br />

Me3Si-NEt2 + H2N-R —r^zr* Me3Si-NH-R [2.114]<br />

— HNc:t2<br />

Die Reaktion kann durch Säure, mitunter auch bereits mit Arnmoniunisulfat katalysiert werden.<br />

Allgemeine Arbeitsvorschrift für die Triniethylsilylierung von Amino- und HydroxyVerbindungen<br />

(Tab. 2.115)<br />

Achtung! Alle Agenzien und verwendeten Geräte müssen wasserfrei sein! Im Abzug und<br />

mit Schutzhandschuhen arbeiten!<br />

In einem 250-ml-Dreihalskolben mit Rührer, Tropftrichter und Rückflußkühler, der mit einem<br />

CaCl2-Rohr versehen ist, legt man 100 ml trockenen Ether, 0,2 mol der Ausgangsverbindung<br />

und 0,2 mol Triethylamin, für Hydroxyverbindungen 0,2 mol Pyridin vor. Für die Umsetzung<br />

von Amiden verwendet man 100 ml Toluen als Lösungsmittel. Innerhalb 20 bis 30 Minuten<br />

wird eine Lösung von 0,2 mol frisch destilliertem Chlortrimethylsilan in 50 ml des verwendeten<br />

Lösungsmittels zugetropft. Anschließend erhitzt man bei Aminoverbindungen 2 Stunden im<br />

Wasserbad unter Rückfluß. Alle Ansätze bleiben gut verschlossen ca. 12 Stunden stehen. Dann<br />

wird abgesaugt, der Rückstand mit 30 ml Lösungsmittel gewaschen, das Lösungsmittel im<br />

Vakuum abdestilliert und der Rückstand fraktioniert.

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