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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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392 D. 5. Substitutionen an Aromaten<br />

Tabelle 5.66<br />

Carboxylierung von Phenolen (Kolbe-Schmitt-Synthese)<br />

Produkt<br />

2,4-Dihydroxy-benzoesäure<br />

(ß-Resorcylsäure)<br />

2,4,6-Trihydroxybenzoesäure2,5-Dihydroxyterephthalsäure4-Aminosalicylsäure<br />

Salicylsäure<br />

4-Hydroxy-benzoesäure3-Hydroxy-naphthalen-2-carbonsäure<br />

4 )<br />

Ausgangsverbindung<br />

Resorcinol<br />

Phloroglucinol<br />

Hydrochinon<br />

m-Amino-phenol<br />

Phenol<br />

Phenol<br />

ß-Naphthol<br />

Variante<br />

A<br />

A<br />

B<br />

B<br />

C<br />

C<br />

C<br />

F<br />

in 0 C<br />

213 (Zers.)<br />

Ze^bOO 0 C 1 )<br />

197<br />

15!<br />

Hydrochlorid: 222<br />

159<br />

214<br />

216<br />

Ausbeute<br />

in%<br />

50<br />

30<br />

50<br />

70<br />

70<br />

70<br />

60<br />

Bemerkungen<br />

2 )<br />

3 )Natriumsalz einsetzen;<br />

24 Std. erhitzen<br />

Kaliumsalz einsetzen;<br />

12 Std. erhitzen<br />

Natriumsalz einsetzen;<br />

24 Std. erhitzen<br />

J) Decarboxyliert, so daß schließlich der F des Phloroglucinols gefunden wird: F 219 0 C (subl.).<br />

2 ) Die Säure verliert bereits beim Kochen in Wasser CO2. Deshalb nicht Umkristallisieren, sondern in<br />

Kaliumhydrogencarbonatlösung lösen und mit Salzsäure wieder ausfällen. Anschließend ist mit Wasser<br />

neutral zu waschen.<br />

3 ) Alkalische Lösung nur bis zum Umschlag von Kongorot mit konzentrierter HCl ansäuern. (Beim<br />

Ansäuern auf pH = l kristallisiert das Hydrochlorid aus.) Reinigung durch Umfallen aus Natriumhydrogencarbonatlösung.<br />

4 ) thermodynamisch kontrolliertes Produkt<br />

Neben Salicylsäure, die im wesentlichen zu Arzneimitteln (Acetylsalicylsäure, Aspirin) und Farbstoffen<br />

weiterverarbeitet wird, werden technisch auch 4-Amino-2-hydroxy-benzoesäure (p-Amino-salicylsäure,<br />

PAS, ein luberkulosemittel), 3-Hydroxy-naphthalen-2-carbonsäure (für Naphthol-AS-Farbstoffe) und<br />

andere Säuren durch Carboxylierung der entsprechenden Phenole hergestellt.<br />

5.1.9. Nitrosierung<br />

Die Nitrosierung ist die elektrophile aromatische Substitution durch eine Nitrosogruppe mit<br />

Hilfe von salpetriger Säure.<br />

Die Reaktion ist der aromatischen Nitrierung mit Salpetersäure analog: als elektrophiles<br />

Agens kann entsprechend dem Nitrylkation bei der Nitrierung das Nitrosylkation NO® formuliert<br />

werden:<br />

H® + HO-N=O<br />

©<br />

H2O-N=O H2O + ©<br />

[5.67]<br />

Da NO® weniger reaktionsfähig als NO2 - ist, bleibt die Nitrosierung auf die reaktionsfähigsten<br />

Aromaten (Phenole, tertiäre aromatische Amine) beschränkt. Sie führt bevorzugt zu p-<br />

Substitutionsprodukten. p-Nitroso-phenol ist mit Chinonmonoxim tautomer:<br />

HO HO N=O NOH [5.68]<br />

Primäre und secundäre aromatische Amine reagieren mit salpetriger Säure am Stickstoff (Bildung von<br />

Diazoniumsalzen aus primären, von N-Nitrosaminen aus secundären Aminen, s. D.8.2.I.). Aromatische N-<br />

Nitrosamine werden durch Einwirkung von Mineralsäuren in C-Nitrosoprodukte umgelagert.

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