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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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E. Identifizierung: 1.1. Vorproben 687<br />

getränkt ist, und erwärmt auf etwa 40 bis 5O 0 C. Nach 15 Minuten hält man das Papier in<br />

Ammoniakdämpfe. Bei Anwesenheit von Brom färbt es sich rosarot.<br />

Zum Fluornachweis wird l ml der Aufschlußlösung zur Trockne eingedampft, 0,5 ml konz.<br />

Schwefelsäure und wenig Kaliumbichromat zugesetzt und kräftig umgeschüttelt. Die Glaswand<br />

wird benetzt. Man erhitzt vorsichtig und schüttelt wieder, bei Anwesenheit von Fluor wird die<br />

Wandung des Glases nicht mehr benetzt.<br />

Man kann Fluor auch durch die Zirkon-Alizarinlack-Probe nachweisen: 2 ml der Aufschlußlösung<br />

werden mit Essigsäure angesäuert und aufgekocht; davon werden l bis 2 Tropfen auf<br />

Zirkon-Alizarin-Papier gegeben. Fluor bewirkt Entfärbung bzw. Gelbfärbung.<br />

1.1.5. Bestimmung der Löslichkeit<br />

Sehr wichtig ist die Bestimmung der Löslichkeit, da sich damit Hinweise auf die Polarität des<br />

Moleküls und auf bestimmte funktionelle Gruppen ergeben. Außerdem zeigen die Löslichkeitsversuche,<br />

wie ein fester Stoff zu reinigen ist (Lösungsmittel zum Umkristallisieren) bzw.<br />

ob ein Gemisch so getrennt werden kann.<br />

Geprüft wird zweckmäßig mit folgenden Reagenzien (in dieser Reihenfolge):<br />

- Wasser<br />

- Ether<br />

- 5% ige Natronlauge<br />

- 5% ige Natriumhydrogencarbonatlösung<br />

- 5%ige Salzsäure<br />

- konz. Schwefelsäure<br />

- Alkohol, Toluen, Eisessig, Petrolether (zum Umkristallisieren und Trennen von Gemischen)<br />

0,01 bis 0,1 g Substanz werden mit etwa 3 ml Lösungsmittel portionsweise versetzt und gut<br />

durchmischt. Falls die Substanz nicht in Wasser löslich ist, wird die Löslichkeit in verd. Natronlauge,<br />

Hydrogencarbonatlösung und Salzsäure zu bestimmt. Es wird sorgfältig geschüttelt, bei<br />

Substanzgemischen das Ungelöste abgetrennt und in jedem Falle die wäßrige Lösung neutralisiert.<br />

Bei der Neutralisation wird beobachtet, ob sich die Ausgangsverbindung wieder ausscheidet.<br />

Schon eine Trübung des neutralisierten Filtrats ist bei Einhalten der vorgeschriebenen<br />

Substanzmengen ein positiver Hinweis auf basische oder saure Eigenschaften. Beim Lösen in<br />

Hydrogencarbonat achte man auf Kohlendioxidentwicklung!<br />

Sollte bei Zimmertemperatur keine Lösung eintreten, wird kurz zum Sieden erhitzt. Es muß<br />

dann, vor allem beim Erhitzen mit Säuren oder Laugen, immer festgestellt werden, ob sich die<br />

Substanz nicht durch Hydrolyse oder ähnliches irreversibel verändert hat (Substanz wieder isolieren,<br />

Schmelz- oder Siedetemperatur bestimmen!).<br />

Schlußfolgerungen aus der Löslichkeit<br />

a) Löslichkeit in Wasser und Ether: Nach ihrer unterschiedlichen Löslichkeit in Wasser und<br />

Ether kann man die organischen Verbindungen in folgende Hauptgruppen einteilen:<br />

I. löslich in Wasser, unlöslich in Ether<br />

II. löslich in Ether, unlöslich in Wasser<br />

III. löslich in Wasser und Ether<br />

IV. unlöslich in Wasser und Ether<br />

Gruppe I. Substanzen, in denen der polare Rest überwiegt: Salze, Polyole, Zucker, Aminoalkohole,<br />

Hydroxycarbonsäuren, Di- und Polycarbonsäuren, niedere Säureamide, aliphatische<br />

Aminosäuren, Sulfosäuren.<br />

Gruppe II. Substanzen, in denen der unpolare Rest überwiegt: Kohlenwasserstoffe, halogenierte<br />

Kohlenwasserstoffe, Ether, Alkohole mit mehr als 5 Kohlenstoffatomen, höhere Ketone<br />

und Aldehyde, höhere Oxime, mittlere und höhere Carbonsäuren, aromatische Carbonsäuren,

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