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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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3 L ~<br />

1 2 3 4<br />

Nr des Verteilungsgefäßes<br />

Abb. A.94a<br />

Multiplikative Verteilung<br />

E<br />

2<br />

o<br />

|<br />

t/)<br />

A. 2.6. Adsorption 63<br />

K= 3,0<br />

O 10 20 30<br />

Zahl der Verteilungselemente—*><br />

Abb. A.94b<br />

Verteilung bei verschiedenen Verteilungskoeffizienten<br />

Die Methode hat praktische Bedeutung zur Trennung von Substanzgemischen mit Trennfaktoren, die<br />

etwas größer als eins sind.<br />

Multiplikative Verteilung und Extraktion verhalten sich zueinander wie Rektifikation und einfache<br />

Destillation. Auch der Begriff der Trennstufe hat eine analoge Bedeutung.<br />

Das Verhalten einer Substanz bei der multiplikativen Verteilung geht aus Abbildung A.94a hervor. Im<br />

ersten Verteilungsgefäß (z. B. Scheidetrichter) werden 100 Teile der Substanz in der Unterphase gelöst und<br />

mit dem gleichen Volumen Extraktionsmittel (Oberphase, S0) versetzt. Die Phasen müssen stets gegeneinander<br />

abgesättigt sein! Dann wird geschüttelt (durch Doppelpfeil angedeutet), bis sich das Gleichgewicht<br />

eingestellt hat. Bei einem Verteilungskoeffizienten von K=I befinden sich danach je 50 Substanzteile in<br />

der Ober- bzw. Unterphase. Damit ist der erste Verteilungsschritt abgeschlossen. Die Oberphase wird in<br />

das nächste Verteilungselement überführt und mit frischer Unterphase (Cf1), die substanzbeladene Unterphase<br />

mit frischer Oberphase (S1) versetzt. Diesen Vorgang bezeichnet man als erste Überführung. Nach<br />

erneuter Gleichgewichtseinstellung wird wieder überführt (zweite Überführung) usw. Nach drei Überführungen<br />

befinden sich im Verteilungsgefäß l und 4 je 12,5 Teile Substanz, in den Gefäßen 2 und 3 dagegen<br />

37,5 Teile. Das Maximum der Substanzmenge befindet sich also in den mittleren Verteilungsgefäßen. Für<br />

eine größere Anzahl Verteilungsgefäße erhält man für die Substanzverteilung eine Glockenkurve (vgl.<br />

gestrichelte Linie in Abb. A.94b).<br />

Ist der Verteilungskoeffizient einer Substanz von eins verschieden, so verschiebt sich das Substanzmaximum<br />

auf Verteilungselemente mit höherer oder tieferer Nummer. Für K = 3 und K = 0,33 sind die Verhältnisse<br />

in Abbildung A.94b eingezeichnet. Das durch die beiden Kurven dargestellte Ergebnis wird ebenfalls<br />

erhalten, wenn die beiden Substanzen mit K = 3 bzw. K = 0,33 gemeinsam in der Ausgangslösung enthalten<br />

waren, d. h., sie sind durch die Verteilung getrennt (fraktioniert) worden.<br />

Es sind automatische Verteilungsapparaturen mit mehreren hundert Verteilungselementen (Stufen) entwickelt<br />

worden. Zur näheren Unterrichtung vgl. die am Ende des Kapitels genannte Literatur.<br />

2.6. Adsorption<br />

Unter Adsorption versteht man die Anreicherung eines Stoffs an der Oberfläche fester Substanzen.<br />

Die Unterschiede verschiedener Feststoffe in ihrer Affinität zu organischen Verbindungen<br />

werden in der organischen Laboratoriumspraxis zur Trennung von Substanzgemischen ausgenutzt.

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