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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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284 D. 3. Eliminierung unter Bildung von C-C-Mehrfachbindungen<br />

So erfordert z. B. die Pyrolyse der Essigsäureester Temperaturen von 400 bis 500 0 C, während<br />

Dithiokohlensäure-O,S-dialkylester (Xanthogensäureester) bei 120 bis 20O 0 C und Aminoxide<br />

schon bei 80 bis 16O 0 C umgesetzt werden können. Sulfoxide unterliegen einer thermischen<br />

Eliminierung bei ca. 8O 0 C, Selenoxide zersetzen sich dagegen schon häufig während<br />

ihrer Herstellung bei Raumtemperatur.<br />

Formulieren Sie die angegebenen Reaktionen im einzelnen!<br />

Die Abspaltungsrichtung ist bei solchen thermischen Eliminierungen meist uneinheitlich.<br />

Bei offenkettigen Verbindungen kompensieren sich häufig sterische (konformative) und thermodynamische<br />

Einflüsse, so daß die Eliminierungsrichtung im wesentlichen statistisch<br />

bestimmt ist (vgl. D.3.I.2.). Bei der Pyrolyse von But-2-yl-acetat erhält man z. B. 51% But-l-en<br />

und 49% But-2-en.<br />

Bei cyclischen Verbindungen kann die Konformation bestimmend werden. Sind von der Konformation her<br />

zwei Eliminierungsrichtungen möglich, wird überwiegend das thermodynamisch stabilere Produkt gebildet.<br />

1-Methyl-cyclohexylacetat ergibt z. B. 75% 1-Methyl-cyclohex-l-en und 25% Methylencyclohexan.<br />

Obwohl recht scharfe Pyrolysebedingungen notwendig sind, um Essigsäureester in die<br />

Olefine zu überführen, werden die Acetate als leicht herstellbare Ester doch häufig als Ausgangsmaterial<br />

verwendet, zumal ihre Pyrolyse trotz der häufig notwendigen hohen Temperatur<br />

mit beachtlich wenig Nebenreaktionen bzw. Isomerisierungen der Doppelbindung verläuft. So<br />

erhält man aus Alkylacetaten ziemlich reine A i-Olefine. Selbst das Acetat des 2,2-Dimethylpentan-3-ols<br />

liefert neben 77% des normalen Eliminierungsproduktes (4,4-Dimethyl-pent-2en)<br />

nur etwa 7% umgelagertes Olefin, während bei einer sauren Dehydratisierung weitgehende<br />

Skelettisomerisierung eintritt (vgl. auch [3.33].) Nitrilgruppen, Methoxygruppen,<br />

Nitrogruppen oder weitere Estergruppen stören die Reaktion im allgemeinen nicht, so daß<br />

auch die Darstellung von

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