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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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Tabelle 2.52<br />

lodalkane aus Alkoholen, lod und rotem Phosphor<br />

Produkt<br />

Methyliodid<br />

Ethyliodid<br />

Propyliodid<br />

Isopropyliodid<br />

Butyliodid<br />

Hexyliodid<br />

Cyclohexyliodid<br />

1-Methyl-heptyliodid<br />

Kp<br />

in 0 C<br />

42,5<br />

72<br />

102<br />

89<br />

130<br />

6O1^13)<br />

822,7(20)<br />

92l,6(12)<br />

D. 2.5. Nucleophile Substitution an Alkoholen und Ethern 231<br />

n 2 ?<br />

1,5320<br />

1,5140<br />

1,5050<br />

1,4996<br />

1,5006<br />

1,4926<br />

1,5475<br />

1,4888<br />

Ausbeute<br />

in %<br />

80<br />

80<br />

80<br />

80<br />

80<br />

80<br />

80<br />

90<br />

Aufarbeitung<br />

A<br />

C oder A<br />

C<br />

A<br />

C oder B<br />

B oder C<br />

C oder B<br />

B oder C<br />

Pentylchlorid aus Pentan-1-ol und Thionylchlorid in Gegenwart von Pyridin: WHITEMORE,<br />

F. C; KARNATZ, F. A.; POPKIN, A. H., J. Am. Chem. Soc. 60 (1938), 2540.<br />

Die direkte Veresterung anderer anorganischer Säuren wird im Laboratorium seltener durchgeführt. In<br />

der Technik jedoch besitzen vor allem Schwefelsäure- und Salpetersäureester eine große Bedeutung:<br />

R-OH + HO-SO2-OH RO-SO2-OH + H2O [2.53]<br />

Die Natriumsalze höherer Alkylhydrogensulfate (fälschlich oft „Fettalkoholsulfonate" genannt) sind<br />

wichtige Wasch-, Reinigungs- und Flotationsmittel.<br />

Über das Ethylhydrogensulfat ist je nach den Reaktionsbedingungen Diethylether oder Ethylen aus<br />

Alkohol zugänglich (s. D.2.5.2. und D. 3.1.4.).<br />

Aus Methylhydrogensulfat („Methylschwefelsäure") wird durch Erhitzen das wichtige Methylierungsmittel<br />

Dimethylsulfat hergestellt:<br />

2 CH3OSO2OH (CH3O)2SO2 + H2SO4<br />

Ein weiteres Verfahren geht von Dimethylether (s. Tab. 2.61) und Schwefeltrioxid aus:<br />

CH3OCH3 + SO3<br />

(CH3O)2SO2<br />

Salpetersäureester von PolyhydroxyVerbindungen sind wichtige Sprengstoffe: Glycoldinitrat („Nitroglycol"),<br />

Diglycoldinitrat, Cellulosedinitrat (Kollodium), Cellulosetrinitrat („Schießbaumwolle"), Mannitolhexanitrat<br />

und Pentaerythritoltetranitrat („Nitropenta"). Cellulosedinitrat wird darüber hinaus als<br />

Kunststoff (Celluoid) und als Lackrohstoff verwendet („Nitrolack"). Glyceroltrinitrat („Nitroglycerin",<br />

früher ein wichtiger Sprengstoff) und „Nitropenta" finden bei akuten Herzbeschwerden als Arzneimittel<br />

zur verbesserten Sauerstoffversorgung des Herzens Verwendung.<br />

Borsäureester sind ebenfalls durch direkte Veresterung von Borsäure oder Bortrioxid zugänglich. Da solche<br />

Ester Lewis-Säuren darstellen, lagern sie ein weiteres Molekül Alkohol unter Komplexbildung an. Die Lösung<br />

der so gebildeten einbasischen Säure leitet den elektrischen Strom besser als Borsäure selbst. Man benutzt diese<br />

Tatsache, um zu entscheiden, ob in cyclischen 1,2-Diolen (z. B. in Zuckern) die beiden OH-Gruppen in eis- oder<br />

trans-Stellung zueinander stehen, da nur in ersterem Fall eine Esterbildung sterisch möglich ist:<br />

HO -V OH<br />

i +<br />

~/ C B-OH<br />

^OH HO<br />

\<br />

/ \<br />

[2.54]<br />

[2.55]<br />

H® [2.56]<br />

Eine weitere Möglichkeit, einen Alkohol zur Umsetzung mit einer Säure HX zu befähigen,<br />

besteht darin, ihn intermediär in ein Alkoxyphosphoniumsalz zu überführen, was durch Reaktion<br />

mit Triphenylphosphin und Azodicarbonsäurediethylester geschehen kann (Mitsunobu-<br />

Reaktiori):

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