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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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440 D. 6. Oxidation und Dehydrierung<br />

Schmelztemperatur-Bestimmung über noch vorhandenes Ausgangsmaterial Auskunft. Nach<br />

Beendigung der Reaktion wird das Reaktionsgemisch in das gleiche Volumen Wasser gegossen,<br />

abgesaugt und umkristallisiert, vgl. auch die Angaben in der nachstehenden Tabelle.<br />

Tabelle 6.47<br />

Chinone aus aromatischen Kohlenwasserstoffen<br />

Produkt<br />

Naphtho- 1 ,4-chinon<br />

2-Methyl-naphtho-<br />

1, 4-chinon<br />

Phenanthrenchinon<br />

Anthrachinon<br />

Acenaphthochinon<br />

Ausgangsverbindung<br />

Naphthalen<br />

2-Methylnaphthalen<br />

Phenanthren<br />

Anthracen<br />

Acenaphthen<br />

keine Endpunktbestimmung erforderlich<br />

F Ausbeute<br />

in 0 C in%<br />

124 (Hexan) 35<br />

106 (MeOH) 45<br />

207 (EtOH oder 60<br />

AcOH)<br />

285 (Dioxan) 80<br />

261 (Tetralin) 50<br />

Bemerkungen<br />

lichtgeschützt aufbewahren,<br />

polymerisiert leicht<br />

rohes Chinon mit Sodalösung<br />

digerieren<br />

nach CrO3-Zugabe 4 Std.<br />

unter Rückfluß erhitzen 1 )<br />

Rohprodukt mit Tetralin aufkochen,<br />

heiß filtrieren<br />

Anthrachinon, ein wichtiges Zwischenprodukt für Farbstoffe (vgl. D.5.2.1), wird technisch durch Oxidation<br />

von Anthracen mit CrO3 in flüssiger Phase bei 50...10O 0 C oder mit Luft bei 37O 0 C an Eisenvanadat<br />

(neben anderen Methoden, vgl. D.5.1.8.1) mit hoher Selektivität und vollständigem Umsatz hergestellt.<br />

Naphtho-1,4-chinon ist Nebenprodukt der Oxidation von Naphthalen zu Phthalsäureanhydrid (vgl.<br />

D.6.5.I.).<br />

6.4.2. Chinone aus substituierten Aromaten<br />

Besonders leicht lassen sich Chinone aus o- bzw. p-Diphenolen oder Diaminen herstellen, da<br />

diese Ausgangsprodukte sehr niedrige Oxidationspotentiale besitzen, vgl. Tab. 6.5, so daß die<br />

Elektronenübertragung thermodynamisch sehr günstig ist.<br />

Das durch Entzug eines Elektrons gebildete Radikal, ein sog. Semichinon, wird durch Mesomerie<br />

stabilisiert. Am bekanntesten ist die Oxidation von 4-Amino-A^N-dimethylanilin durch<br />

Brom, die zu Wursters Rot führt:<br />

NH2<br />

H3C xNx CH3<br />

H3C X - X CH3<br />

CH3<br />

[6.48]<br />

Diese Verbindung (sie ist gleichzeitig Kation und Radikal) geht bei weiterer Oxidation in<br />

das entspechende Chinon-Immonium-Salz über, das in wäßriger Lösung sehr schnell zum p-<br />

Benzochinon hydrolysiert wird:

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