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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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300 D. 4. Addition an nichtaktivierte C-C-Mehrfachbindungen<br />

Tabelle 4.24<br />

Addition von Brom an C-C-Mehrfachbindungen<br />

Produkt<br />

1 ,2-Dibrom-hexan<br />

1 ,2-Dibrom-heptan<br />

1 ,2-Dibrom-octan<br />

1 ,2-Dibrom-decan<br />

1 ,2-Dibrom-dodecan<br />

trans-l ,2-Dibrom-cyclohexan 1 )<br />

1 ,2-Dibrom-l-phenyl-ethan 2 )<br />

meso-Dibrom-bernsteinsäure 3 )<br />

1 ,2,3-Tribrom-propan<br />

( E)-1 ,2-Dibrom-stilben 4 )<br />

1 ,2-Dibrom-styren<br />

Ausgangsverbindung<br />

Hex-l-en<br />

Hept-1-en<br />

Oct-l-en<br />

Dec-l-en<br />

Dodec-1-en<br />

Cyclohexen<br />

Styren<br />

Fumarsäure<br />

Allylbromid<br />

Diphenylacetylen<br />

Phenylacetylen<br />

Kp (bzw. F)<br />

in 0 C<br />

902,4(18)<br />

103l,6(12)<br />

H7l,9(14)<br />

1602,4(18)<br />

1743,3(25)<br />

901.5(11)<br />

13320(15)<br />

F 74 (EtOH)<br />

n 2 ?<br />

1,5010<br />

1,5015<br />

1,4956<br />

1,5010<br />

1,5540<br />

1,5868<br />

DL-Dibrom-bernsteinsäure 5 ) Maleinsäureanhydrid F166... 167 (W.) 80<br />

Ausbeute<br />

in%<br />

! ) Mit 10% weniger Brom arbeiten, da sonst als Nebenreaktion auftretende Substitution die Ausbeute vermindert.<br />

Zusätzliche Reinigung: Rohprodukt mit 1/3 seines Volumens 20%iger alkoholischer Kalilauge<br />

5 Minuten schütteln, mit dem gleichen Volumen Wasser verdünnen, alkalifrei waschen, mit Natriumsulfat<br />

trocknen und destillieren. Die Reinigung ist mit etwa 10% Verlust verbunden.<br />

2 ) Frisch destilliertes Styren verwenden! Vorsicht, Produkt reizt die Haut, Gummihandschuhe tragen!<br />

3 ) Fumarsäure im doppelten Volumen siedendem Wasser suspendieren, Brom ohne Lösungsmittel in der<br />

Siedehitze zutropfen. Das Additionsprodukt fällt beim Abkühlen auf -10 0 C aus und wird mit Wasser<br />

bromfrei gewaschen.<br />

4 ) In Ether arbeiten, der das gleichzeitig entstehende Z-Produkt (F 64 0 C) leicht löst.<br />

5 ) Reaktion bei 50 0 C durchführen. Nach dem Abkühlen ausgefallenes Reaktionsprodukt abtrennen und<br />

aus heißem Wasser Umkristallisieren.<br />

Die Bromaddition dient darüber hinaus zum qualitativen Nachweis der C=C-DDoppelbindung:<br />

Qualitativer Nachweis von C=C-DoppeIbindungen mittels Bromaddition<br />

Man tropft eine verdünnte Lösung von Brom in Chloroform oder Tetrachlorkohlenstoff langsam<br />

in eine Lösung des Olefins in demselben Lösungsmittel. Wird das Brom schlagartig entfärbt,<br />

ist die Anwesenheit einer Doppelbindung sehr wahrscheinlich. Bei langsamer Entfärbung<br />

oder gleichzeitigem Auftreten von Bromwasserstoffnebeln ist die Probe wenig beweiskräftig,<br />

da auch Verbindungen mit gesättigtem Charakter, wie z. B. manche Alkohole, Ketone,<br />

Amine und Aromaten, Brom verbrauchen (Substitution, Oxidation). Andererseits reagieren,<br />

wie schon erwähnt, manche Olefine mit Brom nicht oder nur langsam.<br />

Zur quantitativen Bestimmung von C=C-Doppelbindungen wird gewöhnlich die Bromaddition (Bromzahl,<br />

Bromverbrauch), weniger die lodaddition (lodzahl) genutzt. Bei Substanzgemischen hat man jedoch<br />

stets mit Nebenreaktionen zu rechnen, die einen zu hohen Wert vortäuschen können. Einige Alkene addieren<br />

das Halogen nicht in der äquivalenten Menge (z.B. l,4-Addition an konjugierte Diene), so daß die<br />

Methode nur einen Richtwert für den ungesättigten Charakter der zu untersuchenden Probe gibt.<br />

Die Addition von Chlor an Alkene und Alkine sowie die Herstellung von Chlorhydroxyalkanen (Chlorhydrinen)<br />

werden vielfach im industriellen Maßstab durchgeführt (Tab. 4.26).<br />

Durch die Addition von Dischwefeldichlorid an C=C-Doppelbindungen werden beim Kaltvulkanisierverfahren<br />

die ungesättigten Polymerketten durch S-S-Brücken vernetzt:<br />

\ /<br />

/ c=c \<br />

S2Cl2 ci—c-c-s- S-C-C-CI<br />

I I<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

95<br />

95<br />

80<br />

90<br />

60<br />

78<br />

[4.25]

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