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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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D. 5.L Elektrophile aromatische Substitution 371<br />

Allgemeine Arbeitsvorschrift für die Bromiening desaktivierter Aromaten mit Dibromisocyanursäure<br />

(Tab. 5.32)<br />

Darstellung von Dibromisocyanursäure (DIB)I)<br />

| Achtung! Vorsicht beim Arbeiten mit Brom! (VgI. Reagenzienanhang!) Schutzbrille!<br />

Zu einer Lösung von 0,2 mol Lithiumhydroxid und 0,1 mol gut gemörserter Cyanursäure in l l<br />

Wasser werden bei 2O 0 C auf einmal 0,4 mol (20 ml) Brom hinzugefügt. 2 ) Durch kräftiges<br />

Schütteln bringt man das Brom in Lösung und läßt im Kühlschrank langsam abkühlen. Das<br />

Reaktionsgemisch beläßt man unter gelegentlichem Umschütteln 24 Stunden im Kühlschrank,<br />

saugt die DIB anschließend ab, wäscht mit wenig eiskaltem Bromwasser und trocknet nach<br />

gutem Abpressen auf Ton im Vakuumexsikkator zuerst einen Tag über KOH, dann 24 Stunden<br />

über P2O5. F 307...309 0 C (Z.); Ausbeute 90%.<br />

Das Produkt ist ohne weitere Reinigung für die Bromierung verwendbar.<br />

Bromiemng mit DIB^)<br />

| Achtung! Vorsicht beim Umgang mit konzentrierter Schwefelsäure! Schutzbrille!<br />

15 mmol Aromat (bei Acetophenon 30 mmol) werden in 16 ml konzentrierter Schwefelsäure<br />

in einem Becherglas bei Zimmertemperatur gelöst. Unter Rühren mit einem Magnetrührer<br />

tropft man pro 15 mmol Aromat 7,5 mmol DIB, gelöst in 24 ml konzentrierter Schwefelsäure,<br />

hinzu. Die DIB wird in der Schwefelsäure unter schwachem Erwärmen gelöst. Das Reaktionsgemisch<br />

läßt man 45 Minuten bei Zimmertemperatur stehen. Zur Aufarbeitung gießt man auf<br />

Eis. Feste Produkte, die nicht in Alkli löslich sind, digeriert man zur Entfernung der Cyanursäure<br />

mit verdünnter Natronlauge, wäscht mit Wasser nach und kristallisiert um. Ist das Produkt<br />

alkalilöslich oder ölig, so gießt man das Reaktionsgemisch auf Eis, extrahiert mit Dichlormethan<br />

(Cyanursäure ist in Dichlormethan unlöslich), wäscht den Extrakt mit Wasser und<br />

trocknet ihn über Na2SO4. Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels wird das Produkt<br />

umkristallisiert bzw. im Vakuum destilliert.<br />

Tabelle 5.32<br />

Bromierung desaktivierter Aromaten mit Dibromisocyanursäure<br />

Produkt<br />

l-Brom-3-nitro-benzen<br />

6-Brom-2,4-dinitro-toluen<br />

l-Brom-3,5-dinitro-benzen<br />

3-Brom-benzoesäure<br />

3-Brom-acetophenon<br />

Ausgangsverbindung<br />

Nitrobenzen<br />

2,4-Dinitro-toluen<br />

1 ,3-Dinitro-benzen<br />

Benzoesäure<br />

Acetophenon<br />

Kp (bzw. F) in 0 C<br />

51 (EtOH)<br />

55 (EtOH)<br />

72 (EtOH)<br />

150(MeOHAV.)<br />

1 ^l2J(I6)<br />

F8<br />

/ig> 1,5755<br />

Ausbeute<br />

in %<br />

2,6-Dibrom-4-nitro-anilin: MEYER, R.; MEYER, W.; TAEGER, K., Ber. Deut. Chem. Ges. 53<br />

(1920), 2034.<br />

In der Technik wird hauptsächlich Chlor als Halogenierungsmittel angewandt, wobei in großen Mengen<br />

vor allem Chlorbenzen und gewisse Chlorphenole hergestellt werden.<br />

1<br />

J GOTTARDI, W., Monatsh. Chem. 98 (1967), 507.<br />

2<br />

) Um die Cyanursäure in Lösung zu bringen, muß gegebenenfalls erwärmt werden. Vor der Bromzugabe<br />

ist die Lösung auf 20 0 C abzukühlen.<br />

3<br />

) GOTTARDI, W., Monatsh. Chem. 99 (1968), 815.<br />

70<br />

80<br />

80<br />

75<br />

50<br />

4<br />

G

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