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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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A. 2.1. Filtrieren und Zentrifugieren 35<br />

indem man ein Ende in der Flamme zum Erweichen bringt und dann plattdrückt. Das Filter<br />

muß genau abschließen und soll keinen stark nach oben gebogenen Rand besitzen. In das<br />

Saugröhrchen stellt man ein kleines Reagenzglas und kann so das Filtrat verlustlos entnehmen.<br />

Verlangt der niedrige Schmelzpunkt des Kristallisats oder seine zu große Löslichkeit bei<br />

Zimmertemperatur ein Absaugen bei tieferen Temperaturen, so genügt bei kleinen Niederschlagsmengen<br />

u. U. das Vorkühlen des Trichters und der Lösung im Kühlschrank. Andernfalls<br />

benutzt man am einfachsten eine Kombination aus einer Saugflasche und einer abgesprengten<br />

Flasche, deren scharfe Kanten rund gefeilt oder geschmolzen sind (Abb. A.40). Als Kühlfüllung<br />

dienen Eis oder eine Kältemischung (vgl. A.I.7.3.).<br />

Muß heiß filtriert werden, was normalerweise bei jedem Umkristallisieren erforderlich ist,<br />

benutzt man den Heißwassertrichter nach Abbildung A.41,a, bei dem grundsätzlich vor dem<br />

Filtrieren die offene Flamme zu löschen ist, oder den mit einer dampfbeheizten Schlange<br />

umgebenen Trichter (Abb. A.41,b). Einen mit Dampf zu beheizenden Büchner-Trichter zeigt<br />

Abbildung A.41,c. Es sind auch elektrisch heizbare Glasfritten im Handel. Der Trichterstiel<br />

muß weit und kurz sein, weil er sonst durch auskristallisierende Substanz leicht verstopfen<br />

kann.<br />

C<br />

Q A r<br />

b) c)<br />

Abb. A.41<br />

Beheizbare Trichter<br />

a) Heißwassertrichter; b) Trichter mit dampfbeheizter Schlange; c) dampfbeheizter Büchner-Trichter<br />

Vielfach ist ein Absaugen in der Hitze nicht möglich, da im Vakuum zuviel Lösungsmittel<br />

verdampft. Bei konzentrierten Lösungen verstopfen dadurch leicht die Filterporen und die<br />

Öffnungen im Nutschenboden. Man lege deshalb nur ein schwaches Vakuum an.<br />

Das Zentrifugieren bietet im Laboratorium gegenüber der Filtration vor allem dann<br />

Vorteile, wenn kleine Substanzmengen möglichst verlustlos isoliert werden sollen oder das<br />

abzusaugende Produkt leicht die Poren des Filters verstopft. Die üblichen Laboratoriumszentrifugen<br />

für präparative Arbeiten sind Sedimentationszentrifugen und besitzen eine Umdrehungszahl<br />

von 2 000 bis 3 000 U • min- 1 . Meist stehen keine größeren Modelle als die mit<br />

einem Fassungsvermögen von viermal 150 ml zur Verfügung. Die Suspension wird in die Zentrifugengläser<br />

(nicht Reagenzgläser!) gebracht, und die Einsätze einschließlich Inhalt werden<br />

durch Veränderung der Flüssigkeitsmenge auf gleiche Masse austariert. Wenn der Nieder-<br />

Filterpapier<br />

Abb. A.42<br />

Entfernen von Flüssigkeit<br />

nach dem Zentrifugieren<br />

Abb. A.43<br />

Zentrifugenglas mit Anschluß<br />

zum Abpumpen

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