26.01.2013 Aufrufe

Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

7.4.1.1. Addition von Aminen an vinyloge Carbonylverbindungen 595<br />

7.4.1.1. Addition von Aminen an vinyloge Carbonylverbindungen<br />

Amine addieren sich relativ glatt an «,^-ungesättigte Carbonylverbindungen und Nitrile, z. B.:<br />

R2NH + H2C=CH-COOR 1 R2N-CH2-CH2-COOR' [7.274]<br />

Ammoniak und aliphatische Amine sind hinreichend basisch, um unter milden Bedingungen<br />

ohne Mitwirkung eines Katalysators addiert zu werden. Bei den aromatischen Aminen müssen<br />

dagegen Temperaturen über 100 0 C und häufig außerdem saure Katalysatoren angewandt werden.<br />

Bei primären aliphatischen Aminen kann die Addition je nach den stöchiometrischen Verhältnissen<br />

und der angewandten Temperatur sowohl das Mono- als auch das Bis-Addukt liefern.<br />

Man formuliere diese Reaktionen! Vom Ammoniak sind dagegen Monoaddukte allenfalls<br />

nur unter speziellen Bedingungen in brauchbarer Ausbeute zu fassen.<br />

Allgemeine Arbeitsvorschrift zur Addition von Aminen an vinyloge Carbonylverbindungen<br />

(Tab. 7.275)<br />

I<br />

Vorsicht! Die meisten vinylogen Carbonylverbindungen sind giftig oder tränenreizend.<br />

Abzug!<br />

A. Aliphatische Amine<br />

In einem 500-ml-Dreihalskolben mit Rührer, Tropftrichter, Rückflußkühler und Innenthermometer<br />

löst man 1,1 mol des betreffenden aliphatischen Amins in 150 ml Ethanol. Zu dieser<br />

Lösung wird unter Rühren l mol der frisch destillierten a,ß-ungesättigten Carbonylverbindung<br />

zugetropft, wobei die Innentemperatur unter 3O 0 C gehalten wird. Soll aus einem primären<br />

Amin ein Bis-Addukt hergestellt werden, verwendet man 2,5 mol der Carbonylkomponente.<br />

Der Ansatz bleibt bei Monoadditionen an Acrylonitril bzw. Methylvinylketon über Nacht,<br />

bei Monoadditionen an Acrylester 24 Stunden stehen. Für die Synthese von Bis-Addukten<br />

wird die Zeit verdoppelt. Dann destilliert man im Vakuum.<br />

B. Aromatische Amine<br />

In einem Rundkolben mit Rückflußkühler werden 0,5 mol des aromatischen Amins, 0,5 mol<br />

der frisch destillierten a,ß-ungesättigten Verbindung und 20 ml Eisessig 12 Stunden unter<br />

Rückfluß gekocht und dann im Vakuum destilliert.<br />

Tabelle 7.275<br />

Addition von Aminen an vinyloge Carbonylverbindungen<br />

Produkt<br />

3-Methylamino-propionsäureethylester4-Methyl-4-aza-heptandisäurediethylester3-Methylamino-propiononitril4-Methyl-4-aza-heptandinitril3-Piperidino-propionsäureethylester<br />

3-Piperidino-propiononitril<br />

3-Benzylamino-propionsäureethylester<br />

Ausgangsverbindungen<br />

Methylamin,<br />

Acrylsäureethylester<br />

Methylamin,<br />

Acrylsäureethylester<br />

Methylamin,<br />

Acrylonitril<br />

Methylamin,<br />

Acrylonitril<br />

Piperidin,<br />

Acrylsäureethylester<br />

Piperidin,<br />

Acrylonitril<br />

Benzylamin,<br />

Acrylsäureethylester<br />

Variante<br />

A<br />

A<br />

A<br />

A<br />

A<br />

A<br />

A<br />

Kp (bzw. F)<br />

in 0 C<br />

652,3(17)<br />

122o,4(3)<br />

742,1(16)<br />

138oj(5)<br />

11023(17)<br />

H52,4(18)<br />

134o.3(2)<br />

« 2 D°<br />

1,421S 1 )<br />

1,4411<br />

1,4342 2 )<br />

1,4606<br />

1,4548<br />

1,4697<br />

1,5060<br />

Ausbeute<br />

in%<br />

42<br />

80<br />

75<br />

80<br />

80<br />

90<br />

85<br />

4<br />

G

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!