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Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

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Darstellung von A^TV-Dimethyl-p-nitroso-anilin<br />

D. 5.2. Nucleophile aromatische Substitution 393<br />

In einem 25-ml-Becherglas löst man 10 mmol Dimethylanilin in 4 ml konz. Salzsäure unter<br />

Zusatz von 10g Eis und versetzt unter Kühlen im Eisbad und Rühren langsam mit der Lösung<br />

von 12 mmol Natriumnitrit in 3 ml Wasser, wobei die Temperatur stets unter 5 0 C bleiben muß.<br />

Es dürfen keine nitrosen Gase entstehen. Nach 15 Minuten weiterem Kühlen im Eisbad saugt<br />

oder zentrifugiert man den gelben Niederschlag des Hydrochloridsi) ab und wäscht mit eiskalter<br />

verd. Salzsäure, danach mit Alkohol. F177 0 C (Zers.).<br />

Zur Darstellung der freien Base wird das feuchte Hydrochlorid langsam unter Rühren in<br />

verd. Sodalösung eingetragen, die mit Ether überschichtet ist. Nach Auflösung des Hydrochlorids<br />

trennt man den Ether ab, ethert nochmals aus, trocknet die vereinigten Etherextrakte mit<br />

Na2SO4 und destilliert ab. F88 0 C (Petrolether); smaragdgrün; Ausbeute 95%.<br />

Die Nitrosierung von dialkylierten Aminen hat präparative Bedeutung für die Darstellung einheitlicher<br />

secundärer aliphatischer Amine (nucleophile aromatische Substitution, s. unten):<br />

rj . n<br />

N + OH 0 OH-^\-0 Q + HN [5.69]<br />

R' ^= 7 R'<br />

Man mache sich klar, daß es sich um die Hydrolyse eines phenylogen Salpetrigsäureamids handelt (zum<br />

Vinylogie- und Phenylogieprinzip vgl. C.5.1. und D.7.4.).<br />

Da die Nitrosogruppe ein starker Chromophor ist, sind die Nitrosoverbindungen im freien, monomeren<br />

Zustand blau oder grün gefärbt (vgl. A.3.5.I.).<br />

5.2. Nucleophile aromatische Substitution<br />

Aromatische Verbindungen sind auf Grund ihres Systems konjugierter Doppelbindungen<br />

Lewis-Basen. Der Austausch von Substituenten durch nucleophile Reagenzien (z.B. gegen<br />

Hydroxyl- oder Aminogruppen) gelingt daher im allgemeinen wesentlich schwerer als die elektrophile<br />

Substitution:<br />

/^\>" u<br />

f IX 0 [5.70]<br />

Bei der Reaktion wird der Substituent X mit dem Bindungselektronenpaar abgespalten. Es<br />

ist daher wesentlich, daß er ein energiearmes Anion oder ein ungeladenes Molekül bilden<br />

kann. Deshalb sind vor allem die Halogene (—> Halogenanion), die Sulfonsäuregruppe (—> Sulfition),<br />

die Diazoniumgruppe (-> molekularer Stickstoff) u. a. relativ leicht nucleophil auszutauschen.<br />

Die Substitution eines Wasserstoffatoms dagegen ist schwierig und gelingt im allgemeinen<br />

nur dann, wenn das hochbasische und reaktionsfähige Hydridanion z. B. durch Oxidation<br />

beseitigt werden kann.<br />

Der nucleophile Ersatz der Diazoniumgruppe wird in D.8.3. besprochen.<br />

Op-Nitrosoverbindungen der secundären und tertiären aromatischen Amine bilden mit Mineralsäuren<br />

neutral reagierende Salze unter Ausbildung einer chinoiden Struktur:<br />

© /=-N<br />

> NOH Cl ,O

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