26.01.2013 Aufrufe

Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

Organikum Organisch-chemisches Grundpraktikum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

F. Reagenzienanhang 743<br />

Reinigung: Das Aluminiumchlorid soll ohne Rückstand sublimierbar sein. Schlechte Präparate werden<br />

durch Sublimation unter Feuchtigkeitsausschluß gereinigt.<br />

Achtung! Aluminiumchlorid ist ätzend. In trockenem Zustand reagiert es mit Wasser explosionsartig.<br />

R-Satz: 34; S-Satze: 1/2-7/8-28-45.<br />

Aliiminiiimisopropanolat (,,Aluminiumisopropylat") [(CHa)2CH-O]3Al 2 )<br />

Kp o,9(7) 130-140 °c F118 °c<br />

Darstellung: In einem 1-1-Kolben mit wirksamem Rückflußkühler und Calciumchloridrohr versetzt man<br />

l mol Aluminiumdraht oder -folie mit 300 ml absolutem Isopropanol 1 ) und 0,5g Quecksilber(II)-chlorid<br />

und erhitzt das Gemisch unter Rückfluß. Bei Siedebeginn werden 2 ml Tetrachlorkohlenstoff durch den<br />

Kühler zugegeben und das Erhitzen fortgesetzt, bis eine plötzliche Wasserstoffentwicklung einsetzt. Man<br />

entfernt die Heizquelle, gelegentlich muß sogar gekühlt werden. Wenn die Hauptreaktion vorüber ist, wird<br />

solange weitergekocht, bis sich alles Aluminium aufgelöst hat (etwa 6-12 h). Man entfernt das Lösungsmittel<br />

und destilliert den Rückstand im Vakuum unter Verwendung eines Luftkühlers. Gewöhnlich erstarrt<br />

das Produkt erst nach 1-2 Tagen. Ausbeute: 90-95%.<br />

Für die MEERWEIN-PONNDORF-VERLEY-Reaktion dient häufig eine l M Lösung in abs. Isopropanol, die in<br />

einer sorgfältig mit Paraffin abgedichteten Flasche mit Glasstopfen vorrätig gehalten werden kann.<br />

R-Satz: 11; S-Sätze: 2-8-16.<br />

Alummium-tert-butanolaf („Aluminium-tert-butylat") [(CHa)3C-O]3AI 2 )<br />

Achtung! Angeätztes Aluminium muß möglichst immer mit Flüssigkeit bedeckt sein, da es an der Luft stürmisch<br />

oxidert wird.<br />

Darstellung: l mol Aluminiumdraht, -folie oder -grieß wird in einem Becherglas mit 10%iger Natronlauge<br />

angeätzt. Sobald lebhafte Wasserstoffentwicklung einsetzt, gießt man die Lauge ab, wäscht dreimal mit<br />

Wasser und bedeckt das Aluminium mit 20%iger Quecksilber(II)-chloridlösung. Nach einer Minute wird<br />

abgegossen und der entstandene Schlamm mit Wasser weggespült. Anschließend wäscht man dreimal mit<br />

Methanol und zweimal mit abs. Benzen. Man läßt das Benzen gut ablaufen, gibt das Aluminium mit 17Og<br />

tert-Butylalkohol (über Natrium destilliert) in einen 1-1-Kolben und erhitzt unter Rückfluß (Calciumchloridrohr<br />

aufsetzen), bis eine Dunkelfärbung den Beginn der Reaktion anzeigt. Dann läßt man ohne zu heizen<br />

stehen. Falls die Reaktion nicht anspringt, fügt man 0,2 g Quecksilber(H)-chlorid oder 2 g Aluminiumisopropylat<br />

zu. Nach etwa 15 Stunden ist die Wasserstoffentwicklung beendet. Man versetzt mit 500 ml abs.<br />

Benzen, zentrifugiert und dampft im Vakuum ein. Um Lösungsmittelspuren zu entfernen, erhitzt man im<br />

Vakuum eine Stunde auf 10O 0 C. Ausbeute: 85%.<br />

Aluminium-tert-butanolat ist unter Feuchtigkeitsausschluß zu verarbeiten und aufzubewahren.<br />

Ammoniak NH3<br />

Kp-33,5 0 C<br />

Eine bei 15 0 C gesättigte wäßrige Lösung ist 35%ig und enthält im Liter 308g Ammoniak (D = 0,882). Die<br />

käufliche konz. Ammoniaklösung ist gewöhnlich 25%ig und enthält im Liter 227g Ammoniak (D = 0,91).<br />

Trocknung: Man trocknet gasförmiges Ammoniak mit Alkalihydroxid oder Natronkalk, bei hohen Ansprüchen<br />

zusätzlich mit Calciumspänen oder mit Molekularsieb 3A.<br />

Vorsicht! Giftig. Explosionsgrenzen von Luft-Ammoniak-Gemischen: 15,5 bis 27 Vol.-% Ammoniak.<br />

Gasförmiges Ammoniak reizt die oberen Atemwege und die Augen. In schweren Fällen treten Kreislaufstörungen<br />

und Speiseröhrenkrämpfe auf, nachfolgend können sich eine Lungenentzündung oder ein<br />

Lungenödem ausbilden. Es ist Atemfilter K (grün) zu verwenden.<br />

Erste Hilfe: Man bringt den Verunglückten an die frische Luft und läßt ihn Kamillentee- oder Essigwasserdämpfe,<br />

in bedrohlichen Fällen auch durch 5- bis 7%ige Essigsäure geleiteten Sauerstoff (30 Minuten lang,<br />

keine Druckatmung) einatmen. Verätzte Augen sind 15 Minuten lang mit Wasser, dann mit 0,9%iger Kochsalzlösung<br />

zu spülen, chemische Gegenmittel vermeide man.<br />

R-Sätze: 10-23-34-50; S-Sätze: 7/9-16-26-36/37/39-45-61.<br />

Anilinphthalatlösung<br />

0,93g Anilin und ! ,66 g Phthalsäure werden in 100 ml wassergesättigtem Butylalkohol gelöst.<br />

J) Käuflichen Isopropanol über 5 Masse-% Natrium destillieren.<br />

2) VgI. auch SCHMIDT, F.; BAYER, E., in HOUBEN -WEYL. Bd. 6/2 (1963) S. 16-2L

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!