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110<br />
Kapitel 3<br />
„Gegenstandslose Malerei in Amerika“ - Karlsruhe 1948<br />
Im M rz 1948 er ffnete in der Kunsthalle Karlsruhe die Ausstellung Gegenstandslose<br />
Malerei in Amerika, ausgerichtet von der Solomon R. Guggenheim Foundation in New<br />
York. Zum ersten Mal nach dem Krieg wurde damit wieder us-amerikanische Kunst auf<br />
deutschem Boden pr sentiert. Die ausgestellte „ungegenst ndliche“ Kunst wurde in<br />
Deutschland zu jener Zeit als Teil der „abstrakten Kunst“ verstanden, und die Ausstellung<br />
l ßt sich in die Codierungsbewegung der „abstrakten“ Kunst einf en.<br />
Zur Ausstellung erschien ein Katalog mit zehn schwarz-weiß-Abbildungen von den ausgestellten<br />
Kunstwerken (Abb. 21, 23-29, 32, 35). Bei den vertretenen K nstlerInnen<br />
handelt es sich bis auf Laszlo Moholy-Nagy, Rudolf Bauer und Hilla Rebay selbst um<br />
verh ltnism ßig junge, auch in den USA noch nicht sehr bekannte MalerInnen, die ihre<br />
Arbeiten f r diese Ausstellung als Leihgaben zur Verf ng stellten (vgl. Lukach 1983,<br />
254).<br />
Die Geschichte des Zustandekommens dieser Ausstellung ist eng mit ihrer Organisatorin<br />
Hilla Rebay verbunden (vgl. von der Bey 1990). Im Gegensatz zu Domnick betrat Rebay<br />
den Schauplatz der Diskussionen um die abstrakte Kunst nicht erst in der Nachkriegszeit,<br />
sondern galt seit Jahrzehnten als eine ihrer ber hmtesten MultiplikatorInnen.<br />
Die geb rtige Deutsche deb tierte als erfolgversprechende ungegenst ndliche Malerin<br />
schon 1917 in der Galerie Der Sturm in Berlin. 1927 zog sie nach New York und lernte<br />
dort Solomon R. Guggenheim kennen. Sie verstand es, Guggenheim von der Idee einer<br />
Sammlung moderner, schwerpunktm ßig ungegenst ndlicher Kunstwerke z berzeugen<br />
und baute in seinem Namen w hrend der folgenden Jahrzehnte eine ausgesuchte Kollektion<br />
auf. Ausgedehnte Ankaufsreisen in Europa f hrten sie in die Ateliers fast aller ber<br />
hmten ungegenst ndlich arbeitenden K nstler. Ende der 30er Jahre fand die Sammlung<br />
Guggenheims unter der Direktion Rebays ihr Domizil im eigens gegr ndeten Museum of<br />
Non-Objective Painting in New York. W hrend des Zweiten Weltkrieges unterst tzten<br />
Rebay und Guggenheim die Emigration einiger K nstler in die USA. 16 Nach 1945 nahm<br />
Rebay umgehend ihre alten Kontakte nach Europa wieder auf - zun hst ber einen<br />
Mittelsmann, den Kunsth ndler Nierendorf. 1947 bot sich der Guggenheim-Sammlung<br />
die Gelegenheit der Teilnahme an der 2. Nachkriegs-Ausstellung des Salon des R alit s<br />
Nouvelles in Paris. Teile dieser Ausstellung wanderten anschließend nach Z rich und<br />
(Hermand 1991, 137; vgl. auch Hermand 1989, 96) An anderer Stelle nennt er diese Ausstellungen<br />
auch solche der Besatzungsbeh rden (vgl. 1989, 202).<br />
16 Hierzu geh ren Marc Chagall mit seiner Familie, Hans Richter und Rudolf Bauer.