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Kapitel 4<br />

1950-1952: Abstrakte Kunst und Wirtschaftswunder<br />

„Die abstrakte Kunst ist nicht auf die Kunstausstellungen<br />

beschr nkt, sondern als 'Mode'<br />

ist sie die einzige Volkskunst unserer Gegenwart.<br />

Und [...] warum haben Sie diese merkw<br />

rdige rote Fliege sich angebunden?“<br />

(Conrad Westpfahl in den Darmst ter Gespr<br />

chen 1950, zit. nach Evers 1951, 212)<br />

Die bereits Ende der 40er Jahre einsetzende Konsolidierung der Bundesrepublik setzte<br />

sich angesichts der andauernden Spannungen zwischen den USA und der UdSSR weiter<br />

fort. Die BRD galt den USA und ihren Verb ndeten als Schutzschild gegen den Kommunismus,<br />

und ihre innere und ußere Festigung auf politischer wie auf wirtschaftlicher<br />

Ebene war ein Schwerpunkt des us-amerikanischen Engagements in Europa.<br />

Ende Juni 1950 brach der Koreakrieg aus, der aufgrund der Vergleichbarkeit der Ausgangssituation<br />

mit dem geteilten Deutschland zum Schreckensbild f r eine bef rchtete<br />

Entwicklung auch in Mitteleuropa wurde. Die Angst vor einem Umschwung des Kalten<br />

Krieges in einen heißen wie am Beispiel Korea ablesbar ebnete der BRD den Weg in eine<br />

beschleunigte Wiedereingliederung in die westeurop ische Staatengemeinschaft. Auf<br />

dieser Basis beschloß die New Yorker Außenministerkonferenz im September des Jahres,<br />

den Bestand der BRD und Westberlins zu garantieren und die Wiederaufr stung zu<br />

unterst tzen.<br />

Die Frage nach einem „deutschen Wehrbeitrag“ im Rahmen der Europ ischen Verteidigungsgemeinschaft<br />

(EVG) war im In- und Ausland umstritten und wurde kontrovers<br />

diskutiert. Die Oppositionsparteien, viele Verb nde und Gewerkschaften sprachen sich<br />

vehement gegen eine neue Militarisierung aus, nicht nur aus pazifistischen berlegungen,<br />

sondern auch, weil dies zu Recht als ein weiterer Schritt hin zu einer en ltigen Teilung<br />

Deutschlands eingesch tzt wurde. Dagegen standen allerdings ngste vor einer Invasion<br />

der UdSSR entsprechend der Ereignisse in Korea und vor einem dann unvermeidlichen<br />

Dritten Weltkrieg, der nun mit Atomwaffen gef hrt werden w rde - und diese ngste<br />

wurden von der Politik und in den Medien eifrig gesch rt. Sie trugen dazu bei, daß sich<br />

die Akzeptanz gegen ber einer bundesdeutschen Aufr stung erheblich erh hte. Außerdem<br />

wurde dieser Vorschlag der westlichen Alliierten von vielen Menschen als moralische<br />

Aufwertung Westdeutschlands verstanden und hatte darin Signalcharakter - ungeachtet<br />

des dahinterstehenden politischen Kal ls.

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