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Sektoruntersuchung Stromerzeugung ... - Bundeskartellamt

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<strong>Sektoruntersuchung</strong> <strong>Stromerzeugung</strong>/Stromgroßhandel (B10-9/09) Bericht ● Januar 2011<br />

Abbildung 52: Durchschnittliche Erzeugung einzelner Kraftwerksarten im Geld im Tagesverlauf<br />

Quelle: eigene Darstellung<br />

Abbildung 53 zeigt die Erzeugung nach Kraftwerksarten im Tagesverlauf, sofern sich die Kraftwerke<br />

nicht im Geld befinden, die Grenzkosten somit also über dem jeweils erzielbaren Marktpreis liegen.<br />

Durchaus nachvollziehbar ist, dass Grundlastkraftwerke vor allem in den Nachtstunden auch dann<br />

erzeugen, wenn sie sich nicht im Geld befinden. Diese Grundlastkraftwerke sind in der Regel sehr<br />

schwerfällig und können nicht kurzfristig an- und abgefahren werden. Daher kann es für die<br />

Kraftwerksbetreiber wirtschaftlich sinnvoll sein, die Kraftwerke auch dann durchfahren zu lassen,<br />

wenn in einigen Stunden negative Deckungsbeiträge erzielt werden. Allerdings wird deutlich, dass auf<br />

Basis der erhobenen Informationen auch wesentlich flexibler einsetzbare Kraftwerke regelmäßig und<br />

in teilweise großen Umfang Strom erzeugen, obwohl ein negativer Deckungsbeitrag realisiert wird. In<br />

besonderem Maße trifft dies für Steinkohlekraftwerke zu, die im Jahre 2007 im Durchschnitt in acht<br />

Stunden in Folge (zwischen 23 und 7 Uhr) eine Leistung von über 5.000 MW in das Netz eingespeist<br />

haben, obwohl ihre Grenzkosten nicht gedeckt waren. Das kann zwar einerseits darin begründet sein,<br />

dass eine Abfahrt bestimmter Steinkohleblöcke über Nacht wirtschaftlich nicht sinnvoll ist, da<br />

Mindeststillstandszeiten und Anfahrzeiten zu lang sind. Die Höhe der Einspeisungen ist dennoch<br />

überraschend.<br />

Auf den ersten Blick noch weniger plausibel erscheint die kontinuierliche – wenn auch gegenüber den<br />

Steinkohlekraftwerken aufgrund der geringeren installierten Leistung absolut deutlich niedrigere –<br />

Erzeugung unter Inkaufnahme negativer Deckungsbeiträge bei GuD-Anlagen. GuD-Anlagen sind in<br />

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