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Sektoruntersuchung Stromerzeugung ... - Bundeskartellamt

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<strong>Sektoruntersuchung</strong> <strong>Stromerzeugung</strong>/Stromgroßhandel (B10-9/09) Bericht ● Januar 2011<br />

d) Fazit<br />

Ein nicht unerheblicher Teil der Erzeugungskapazitäten steht aufgrund von technischen Restriktionen<br />

bzw. der Vorhaltung von Regel- und Reserveenergie nicht dem Erstabsatzmarkt zur Verfügung.<br />

Insbesondere die von den Unternehmen ausgewiesenen technischen Restriktionen sind erheblich<br />

(rund 25 % der Gesamtnettoleistung).<br />

Im Rahmen der vorliegenden <strong>Sektoruntersuchung</strong> war es der Beschlussabteilung nicht möglich, die<br />

diesbezüglichen Unternehmensangaben näher zu plausibilisieren. Es kann daher nicht<br />

ausgeschlossen werden, dass Erzeugungsunternehmen missbräuchliche Kapazitätszurückhaltungen<br />

im Rahmen der Datenerhebung als technische Restriktionen oder die Vorhaltung von Regel- und<br />

Reserveenergie ausgewiesen haben.<br />

Insbesondere vor dem Hintergrund der beträchtlichen Höhe der ausgewiesenen technischen<br />

Restriktionen erscheint es bei künftigen Datenerhebungen geboten, die Unternehmensdaten näher zu<br />

plausibilisieren. Hierfür ist es erforderlich, den Unternehmen deutlich detailliertere Vorgaben in<br />

Hinblick auf die jeweiligen Datenkategorien zu machen, um eine bessere Datenqualität und größere<br />

Datenkonsistenz zu gewährleisten.<br />

Eine solche detaillierte Erhebung und Prüfung der Daten ließe sich insbesondere durch die geplante<br />

Markttransparenzstelle verwirklichen. Diese hätte den Vorteil, dass den Unternehmen ex ante genaue<br />

Vorgaben gemacht werden könnten, wie die Daten bereit zu stellen sind. Das im Rahmen der<br />

vorliegenden <strong>Sektoruntersuchung</strong> aufgetretene Problem, dass die ex post erhobenen Daten bei den<br />

Unternehmen nicht (mehr) in der gewünschten Form vorlagen, würde damit entfallen. Auch würde es<br />

eine tagesaktuelle Datenabfrage ermöglichen, die Daten zeitnah zu plausibilisieren und Auffälligkeiten<br />

kurzfristig nachzugehen. Hierdurch könnte das in Hinblick auf Kapazitätszurückhaltungen bestehende<br />

Missbrauchspotential der Erzeugungsunternehmen weiter minimiert werden.<br />

3. Import/Export<br />

Trotz erheblicher Anstrengungen zur Schaffung eines einheitlichen Elektrizitäts-Binnenmarktes, vor<br />

allem durch die Europäische Kommission, konnte dieses Ziel für den Berichtszeitraum und darüber<br />

hinaus nicht vollständig verwirklicht werden. Aus historischen und politischen Gründen beschränken<br />

sich die Marktgebiete der meisten europäischen Strombörsen bis heute weitgehend auf die Territorien<br />

einzelner Staaten. Das hier relevante Marktgebiet der EPEX, an der seit 2009 254 der Spothandel für<br />

Deutschland abgewickelt wird, erstreckt sich innerhalb der Grenzen Deutschlands und Österreichs.<br />

Zwischen den das Marktgebiet bildenden Regelzonen kommt es nur selten zu Engpässen, denen in<br />

254 Im Berichtszeitraum fand der Spothandel an der EEX in Leipzig statt.<br />

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