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Sektoruntersuchung Stromerzeugung ... - Bundeskartellamt

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<strong>Sektoruntersuchung</strong> <strong>Stromerzeugung</strong>/Stromgroßhandel (B10-9/09) Bericht ● Januar 2011<br />

Termin- und Spotmarktprodukte an. 33 Dabei bilden die vier deutschen Regelzonen gemeinsam mit<br />

den österreichischen Regelzonen ein Marktgebiet mit einheitlichen Börsenpreisen.<br />

Über die Börse wurden in Deutschland im Jahr 2009 über 1.100 TWh Strom gehandelt. Davon<br />

entfielen auf den Terminmarkt etwa 1.000 TWh. Über den Spotmarkt des in Paris angesiedelten<br />

Unternehmens EPEX Spot SE (EPEX) wurden im Rahmen des deutschen Stromgroßhandels rund<br />

140 TWh verkauft 34 . Zwar wird damit nur ein relativ kleiner Teil des gesamten deutschen<br />

Stromverbrauchs über den Spotmarkt der Börse gehandelt. Der Day-Ahead Spotpreis hat jedoch eine<br />

besondere Referenzfunktion für den deutschen Strommarkt. Gründe hierfür sind vor allem das hohe<br />

Maß an Wahrnehmbarkeit und die Arbitragemöglichkeiten zwischen den einzelnen Vertriebswegen.<br />

Wenn nämlich die Möglichkeit besteht an der Börse zu handeln, wird kein Marktteilnehmer einen<br />

Preis akzeptieren, der zu seinen Ungunsten vom Börsenpreis abweicht. Grundsätzlich kann davon<br />

ausgegangen werden, dass der Spotpreis, wie er sich an der Börse ergibt, sowohl für den<br />

Kraftwerkseinsatz als auch für den Handel mit Strom als Referenzpreis eine wichtige Rolle spielt. 35<br />

Am Terminmarkt der Börse werden Futures und Optionen im fortlaufenden Handel gehandelt. Die<br />

Erfüllung erfolgt überwiegend finanziell, wobei eine physische Erfüllung grundsätzlich möglich ist.<br />

Bezüglich der Fälligkeiten der finanziell abgewickelten Futures werden Kontrakte für den aktuellen<br />

und die kommenden neun Monate, die nächsten elf Quartale und die nächsten sechs Jahre<br />

gehandelt. 36 Die folgende Abbildung 10 zeigt beispielhaft den Kursverlauf des Phelix Baseload Year<br />

Futures Cal12 an der Strombörse für das deutsche Marktgebiet bis zum 13.8.2010.<br />

33 Das deutsche Spotgeschäft wird seit 2008/2009 über die EPEX Spot SE, Paris, einer 50 %igen<br />

Tochtergesellschaft der European Energy Exchange AG und der französischen Powernext AG abgewickelt.<br />

34 Der gesamte deutsche Stromverbrauch betrug 2009 rund 520 TWh. Der Unterschied zwischen<br />

Handelsvolumina und physischem Stromverbrauch resultiert vor allem daraus, dass Strommengen im Zeitablauf<br />

mehrfach gehandelt werden können.<br />

35 Vgl. Ockenfels et al., Strommarktdesign – Preisbildungsmechanismus im Auktionsverfahren für<br />

Stromstundenkontrakte an der EEX, Gutachten im Auftrag der European Energy Exchange AG vom 11.3.2008,<br />

S. 4.<br />

36 Bei Optionen die nächsten fünf Monate, sechs Quartale und drei Jahre.<br />

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