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Sektoruntersuchung Stromerzeugung ... - Bundeskartellamt

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<strong>Sektoruntersuchung</strong> <strong>Stromerzeugung</strong>/Stromgroßhandel (B10-9/09) Bericht ● Januar 2011<br />

• Es gibt keine Netzengpässe an den Grenzkuppelstellen zum österreichischen Verbundnetz bzw.<br />

zu dessen drei Regelzonen. Das österreichische Verbundnetz ist zudem sehr eng mit dem<br />

deutschen Stromnetz verbunden (insbesondere die Regelzonen Vorarlberg und Tirol).<br />

• Eine strategische Überlastung der Interkonnektoren durch Anbieter von Kapazität erscheint –<br />

bereits unabhängig davon, ob überhaupt ein wirtschaftlicher Anreiz besteht - derzeit nicht möglich.<br />

• Es gibt an der EPEX einen gemeinsamen Marktplatz für den deutschen und österreichischen<br />

Stromgroßhandel mit einem einheitlichen Börsenpreis.<br />

Die Beschlussabteilung geht angesichts der fortschreitenden Handelsintegration davon aus, dass die<br />

Unterschiede im Kundenverhalten auf den nachgelagerten Vertriebsstufen nicht so gravierend sind,<br />

dass sie räumlich getrennte Märkte begründen würden.<br />

Daten zur österreichischen <strong>Stromerzeugung</strong> sind bisher nicht abgefragt worden. Die<br />

Beschlussabteilung beabsichtigt, in Zukunft alle österreichischen Erzeuger in Abfragen zur Analyse<br />

von Marktmacht und missbräuchlichen Verhaltensweisen einzubeziehen und dabei mit der<br />

österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde und dem Energieregulierer E-Control zu kooperieren.<br />

Die österreichische Stromproduktion betrug im Jahr 2008 ca. 67 TWh. 107 Die<br />

Nettoelektrizitätserzeugung in Deutschland betrug im Jahr 2008 598,9 TWh. Zu erwarten ist, dass die<br />

Einbeziehung der österreichischen Stromproduktion in den räumlich relevanten Stromerstabsatzmarkt<br />

dazu führen wird, dass die Marktanteile der vier großen deutschen Erzeuger RWE, E.ON, Vattenfall<br />

und EnBW tendenziell geringer ausfallen.<br />

c) Einbeziehung weiterer benachbarter Länder<br />

Zunehmend relevant wird die Frage, ob neben Österreich auch andere europäische Länder in den<br />

räumlich relevanten Erstabsatzmarkt für Strom aufzunehmen sind. Die Einbeziehung weiterer Länder<br />

– etwa Frankreich oder Niederlande – kommt aus Sicht der Beschlussabteilung zum heutigen<br />

Zeitpunkt jedoch noch nicht in Betracht. Von einer herausgehobenen Bedeutung ist hier wiederum die<br />

physische Verbindung zwischen den Stromnetzen. Dabei zeigt sich, dass an den betreffenden<br />

Interkonnektoren nach wie vor Engpässe auftreten, die den länderübergreifenden Stromfluss<br />

begrenzen. Auch ein Market Coupling ist nur in den Grenzen dieses Kapazitätsrahmens möglich.<br />

Neben den bestehenden physischen Restriktionen ist der gemeinsame Stromhandel der betreffenden<br />

europäischen Länder noch nicht hinreichend weit entwickelt. So bestehen beispielsweise an der<br />

EPEX unterschiedliche Marktplätze mit unterschiedlichen Auktionen und Auktionszeitpunkten für die<br />

verschiedenen Länder. Ein gemeinsamer Handel für diese Länder findet derzeit noch nicht statt.<br />

107 Vgl. E-Control, Betriebsstatistik 2008/Gesamte Elektrizitätsversorgung, abrufbar unter http://www.econtrol.at/de/publikationen/statistik/strom/betriebsstatistik/berichtsjahr<br />

2008.<br />

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