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Sektoruntersuchung Stromerzeugung ... - Bundeskartellamt

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<strong>Sektoruntersuchung</strong> <strong>Stromerzeugung</strong>/Stromgroßhandel (B10-9/09) Bericht ● Januar 2011<br />

Berücksichtigung eventueller Zusatzerlöse etwa im Regelenergiemarkt. 294 Weiterhin nicht<br />

berücksichtigt bleibt bei einer solchen Rechnung, dass Kraftwerke in der Regel auch nach ihrer<br />

Abschreibung weiter genutzt werden. Es fallen dann jedoch keine Kapitalkosten mehr an, so dass<br />

sich dieser Umstand stark positiv auf die Rentabilität der entsprechenden Investition auswirkt.<br />

Insgesamt kann aus Sicht des <strong>Bundeskartellamt</strong>s daher keinesfalls davon gesprochen werden, dass<br />

das derzeitige Preisniveau auf den Stromgroßhandelsmärkten die Amortisation zuzüglich der<br />

Erwirtschaftung einer angemessenen Rendite bei Kraftwerksprojekten verhindere.<br />

Das <strong>Bundeskartellamt</strong> hält die in dem Gutachten durchgeführten Berechnungen ohnehin nicht für<br />

relevant. Denn ein Unternehmen wird einer Entscheidung, ob es eine Investition tätigt oder nicht,<br />

nicht die aktuellen bzw. sogar vergangenen Preise und Marktbedingungen zugrunde legen, sondern<br />

die für die Zukunft erwarteten Preise und Marktbedingungen. Diese sind derzeit offensichtlich so gut,<br />

dass ein weiterer Ausbau von Kapazitäten geplant ist. Die Bundesnetzagentur listet in ihrem aktuellen<br />

Monitoringbericht zu den Strom- und Gasmärkten 295 die aktuellen Investitions- und<br />

Deinvestitionspläne von Kraftwerksbetreibern auf. 296<br />

Für den Zeitraum von 2010 bis 2020 sind laut Monitoringbericht Investitionen in neuen Kapazitäten im<br />

Umfang von 45,5 GW geplant. Zwar erfolgt bei der Erfassung dieser Investitionsprojekte keine<br />

Prüfung der Realisierungswahrscheinlichkeit, jedoch befanden sich am 1.4.2010 bereits Projekte mit<br />

einer Leistung von rund 14,7 GW im Bau. 297 Weitere Projekte mit einer Leistung von rund 21,5 GW<br />

waren zu diesem Zeitpunkt bereits behördlich genehmigt oder befanden sich im<br />

Genehmigungsverfahren.<br />

294 Im Jahre 2007 ergibt sich ein negativer Value Added i. H. v. rund 50 Mio. €, der aber durch einen positiven<br />

Value Added i. H. v. rund 77 Mio. € in 2008 überkompensiert wird. Betrachtet man den Gesamtzeitraum<br />

einheitlich verbleibt auch bei der Annahme der (höheren) variablen Kosten von 36 €/MWh für 2008 ein Value<br />

Added von über 15 Mio. €.<br />

295 Vgl. Bundenetzagentur, Monitoringbericht 2010, S. 152 ff.<br />

296 Es ist durchaus möglich, dass einige der im Monitoringbericht der Bundesnetzagentur aufgeführten Projekte<br />

durch die zwischenzeitlich beschlossene Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke verschoben oder ganz<br />

aufgegeben werden. Es wird aber in jedem Fall deutlich, dass die derzeitigen Stromgroßhandelspreise nicht<br />

grundsätzlich zu einer Investitionsstopp führen.<br />

297 Von den hier genannten sich im Bau befindlichen Anlagen mit einer Gesamtleistung von 14,7 GW entfallen<br />

weniger als 1 GW auf Projekte, deren Erzeugung nach dem EEG vergütet werden kann. Für diese Anlagen<br />

spielt das Preisniveau auf den Energiegroßhandelsmärkten nur eine untergeordnete Rolle. Die Refinanzierung<br />

von EEG-Projekten erfolgt in der Regel durch die im EEG festgelegten Vergütungssätze.<br />

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