Sektoruntersuchung Stromerzeugung ... - Bundeskartellamt
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<strong>Sektoruntersuchung</strong> <strong>Stromerzeugung</strong>/Stromgroßhandel (B10-9/09) Bericht ● Januar 2011<br />
Gemäß § 6 Abs. 1 Stromnetzzugangsverordnung (StromNZV) sind die Übertragungsnetzbetreiber<br />
verpflichtet, die jeweilige Regelenergieart im Rahmen einer gemeinsamen regelzonenübergreifenden<br />
anonymisierten Ausschreibung über eine Internetplattform zu beschaffen. Die<br />
Ausschreibungsmodalitäten wurden von der Bundesnetzagentur festgelegt. 38 Danach wird die<br />
Minutenreserve seit dem 1.12.2006, die Primärregelung und die Sekundärregelung seit dem<br />
1.12.2007 im Zuge einer gemeinsamen Ausschreibung der Übertragungsnetzbetreiber über die<br />
Internetplattform www.regelleistung.net beschafft. Während die Minutenreserve täglich<br />
ausgeschrieben wird, 39 werden die Primärregelung 40 und die Sekundärregelung 41 monatlich<br />
ausgeschrieben. Bei den Auktionen handelt es sich um Gebotspreisauktionen (Pay-as-Bid-<br />
Auktionen). Die Zuschlagerteilung erfolgt auf der Basis des Leistungspreises, beim Abruf der<br />
Minutenreserve und der Sekundärregelung fällt zusätzlich ein Arbeitspreis an.<br />
Anbieter bei den Ausschreibungen sind sowohl Kraftwerksbetreiber als auch Stromkunden<br />
(abschaltbare Einheiten). Um bei den Ausschreibungen als Anbieter teilnehmen zu können, ist eine<br />
Präqualifikation der jeweiligen technischen Einheit erforderlich.<br />
Der ausgeschriebene Bedarf an Regelleistung aller deutschen Übertragungsnetzbetreiber belief<br />
sich im Jahr 2007 auf 660-661 MW Primärregelung, 2.200-2.470 MW negativer Sekundärregelung,<br />
3.030-3.350 MW positiver Sekundärregelung, 1.800-2.250 MW negativer Minutenreserve und 2.760-<br />
3.420 MW positiver Minutenreserve 42 , im Jahr 2008 auf 660-661 MW Primärregelung, 2.340-2.470<br />
MW negativer Sekundärregelung, 2.860-3.050 MW positiver Sekundärregelung, 1.559-2.090 MW<br />
negativer Minutenreserve und 2.668-3.440 MW positiver Minutenreserve. 43 Infolge der Einführung<br />
einer einheitlichen Berechnungsmethodik für die Sekundärregelung und die Minutenreserve durch<br />
das von der Bundesnetzagentur in Auftrag gegebene Gutachten zur Höhe des Regelenergiebedarfs 44<br />
sowie der Einführung des Netzregelverbunds 45 hat sich der ausgeschriebene Bedarf an Regelenergie<br />
mittlerweile verringert.<br />
38<br />
Vgl. Bundesnetzagentur, Beschluss vom 29.8.2006, Az. BK6-06-012; Bundesnetzagentur, Beschluss vom<br />
31.8.2007, Az. BK6-06-065; Bundesnetzagentur, Beschluss vom 31.8.2007, Az. BK6-06-066.<br />
39<br />
In sechs Zeitscheiben à vier Stunden getrennt nach positivem und negativem Regelenergiebedarf.<br />
40<br />
Nicht getrennt nach positivem und negativem Regelenergiebedarf.<br />
41<br />
In zwei Zeitscheiben (Haupt- und Nebenzeit) getrennt nach positiven und negativem Regelenergiebedarf.<br />
42<br />
Vgl. Bundesnetzagentur, Monitoringbericht 2008, S. 48.<br />
43<br />
Vgl. Bundesnetzagentur, Monitoringbericht 2009, S. 35.<br />
44<br />
Vgl. Consentec, Gutachten zur Höhe des Regelenergiebedarfs, Gutachten im Auftrag der Bundesnetzagentur<br />
vom 10.12.2008, abrufbar unter<br />
http://www.bundesnetzagentur.de/cae/servlet/contentblob/102556/publicationFile/5861/Gutachten%20zur%20H<br />
%C3%B6he%20des%20Regelenergiebedarfes.pdf.<br />
45<br />
Vgl. Bundesnetzagentur, Beschluss vom 16.3.2010, Az. BK6-08-111.<br />
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