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Sektoruntersuchung Stromerzeugung ... - Bundeskartellamt

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<strong>Sektoruntersuchung</strong> <strong>Stromerzeugung</strong>/Stromgroßhandel (B10-9/09) Bericht ● Januar 2011<br />

gefolgt und hat in § 8 AusglMechAV weiterhin – allerdings unter engeren Voraussetzungen – die<br />

Möglichkeit, negativer Preislimits vorgesehen.<br />

Im Untersuchungszeitraum (2007 und 2008) spielten negative Preise eine untergeordnete Rolle. Sie<br />

sind auch erst seit dem 1.9.2008 an der EEX zugelassen. Im Jahr 2008 gab es im Day-Ahead-Handel<br />

der EEX in 15 Stunden negative Preise (insgesamt sechs zusammenhängende Zeiträume). In neun<br />

Stunden waren die negativen Preise im einstelligen negativen Bereich. Am niedrigsten war der Preis<br />

in der Nacht vom 22.12.2008, als er zwischen 2 und 5 Uhr bei 101,52 € bzw. 101,50 € lag. In allen<br />

Fällen handelt es sich um Zeiten mit vergleichsweise geringer Last (Nacht bzw. früher Morgen an<br />

Sonntagen, Feiertagen bzw. Nacht von Sonntag auf Montag). Die Gesamtlast betrug in diesen<br />

Stunden zwischen rund 44.000 MW und 52.500 MW, die Einspeisung konventioneller Kraftwerke<br />

betrug zwischen 30.000 MW und 39.000 MW. Stromimporte erfolgten in diesen Stunden so gut wie<br />

nicht. Exportiert wurden in diesen Stunden zwischen rund 5.000 MW und 7.500 MW. Trotz negativer<br />

Preise wurden die Exportkapazitäten also bei weitem nicht ausgeschöpft. In elf der fünfzehn Stunden<br />

(vier Fälle) waren die EEG-Einspeisung (zwischen 14.500 MW und 19.400 MW) sowie die<br />

prognostizierte Windeinspeisung (zwischen 9.300 MW und 15.400 MW) überdurchschnittlich hoch. In<br />

den vier übrigen Stunden dagegen waren die EEG-Einspeisung (6.300 MW bis 8.100 MW) sowie die<br />

prognostizierte Windeinspeisung (2.300 MW bis 3.000 MW) sogar etwas unterdurchschnittlich.<br />

Die folgende Abbildung veranschaulicht, welche Kraftwerksarten in Stunden mit negativen Preisen<br />

eingespeist haben. Es zeigt sich, dass rund 75 % der Einspeisung durch die nur schwer regelbaren<br />

Kernkraft- und Braunkohlekraftwerke erfolgte. Auf den ersten Blick erstaunlich ist, dass knapp 10 %<br />

der Einspeisung durch GuD-Kraftwerke erfolgte. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass es sich<br />

hierbei vollumfänglich um Heizkraftwerke handelt. Knapp 60 % der Erzeugung durch GuD-Anlagen<br />

erfolgte dabei durch wärmegeführte Heizkraftwerke. Auch von der Erzeugung in<br />

Steinkohlekraftwerken erfolgte rund 75 % durch Heizkraftwerke. Knapp 40 % der Erzeugung in<br />

Steinkohlekraftwerken erfolgte in wärmegeführten Heizkraftwerken.<br />

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