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Sektoruntersuchung Stromerzeugung ... - Bundeskartellamt

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<strong>Sektoruntersuchung</strong> <strong>Stromerzeugung</strong>/Stromgroßhandel (B10-9/09) Bericht ● Januar 2011<br />

Minutenreserve „im Pool“ vor. Dabei wird es als ausreichend erachtet, insgesamt im System die<br />

Leistung jederzeit aktivieren zu können und somit diese Leistung summarisch freizuhalten. Die<br />

Zuordnung zu den Blöcken wird erst im Bedarfsfall wirtschaftlich optimiert. Im Rahmen der<br />

Datenerhebung der <strong>Sektoruntersuchung</strong> haben die betreffenden Unternehmen die<br />

Vorhalteleistung synthetisch auf die einzelnen Blöcke verteilt.<br />

• Bei einem der vier großen Erzeugungsunternehmen wurde zudem nicht zwischen der<br />

Reserveleistungsvorhaltung und der freien Leistung unterschieden. Hier musste die<br />

entsprechende Aufteilung der Daten im Nachhinein modelliert werden.<br />

• Ein Teil der erhobenen Daten entstammen der Vortagesplanung und wurden bei Änderungen am<br />

Einsatztag nicht mehr entsprechend angepasst.<br />

• Da die Portfolioanbieter erst im Bedarfsfall entscheiden, welchen Kraftwerksblock sie für die<br />

Erbringung der Reserve einsetzen, kann es dazu kommen, dass Kraftwerksblöcke<br />

Reserveleistung erbringen, obwohl sie nicht in der planmäßigen Vorhaltung waren.<br />

Aus diesen Gründen bilden die erhobenen Daten den tatsächlichen Kraftwerkseinsatz nur mit<br />

Einschränkungen ab.<br />

Die Angaben der Unternehmen zur Reserveleistung auch nur für einzelne Zeitpunkte und Blöcke<br />

nachzuvollziehen, wäre sehr aufwändig und war daher mit den Ressourcen der Beschlussabteilung<br />

nicht leistbar. Die Überprüfung, welcher Kraftwerksblock zu einem bestimmten Zeitpunkt Reserve in<br />

einer bestimmten Höhe vorhält, hätte eine eingehende Auseinandersetzung mit der jeweiligen<br />

Kraftwerksoptimierung des betreffenden Unternehmens zu dem jeweiligen Zeitpunkt erfordert.<br />

Zusätzlich hätte sich die Schwierigkeit gestellt, dass die Reservevorhaltung von den Unternehmen<br />

teilweise synthetisch auf die Kraftwerksblöcke verteilt worden ist. Es kann daher nicht<br />

ausgeschlossen werden, dass einzelne Unternehmen missbräuchliche Kapazitätszurückhaltungen als<br />

Vorhaltung von Reserveleistung ausgewiesen haben.<br />

bb) Überblick über das Ausmaß der Reservevorhaltung<br />

Die Kraftwerke, deren Daten im Rahmen dieser <strong>Sektoruntersuchung</strong> erhoben wurden, hielten im Jahr<br />

2007 durchschnittlich 2.930 MW und im Jahr 2008 durchschnittlich 2.900 MW an Reserveleistung vor.<br />

Rund 83 % hiervon wurden in beiden Jahren von den vier großen Erzeugungsunternehmen<br />

vorgehalten.<br />

Der Anteil an der Gesamtnettoleistung betrug in beiden Jahren rund 3 %. Auch bei ausschließlicher<br />

Betrachtung der vier großen Erzeugungsunternehmen lag der Anteil der Reservevorhaltung an der<br />

Nettoleistung im Durchschnitt in beiden Jahren bei 3 %. Die Spannbreite bei den vier großen<br />

Erzeugungsunternehmen betrug allerdings zwischen 1,8 % und 4,4 % im Jahr 2007 und zwischen<br />

1,8 % bis 4,6 % im Jahr 2008. Ein Grund hierfür könnte sein, dass einige Unternehmen in größerem<br />

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