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Sektoruntersuchung Stromerzeugung ... - Bundeskartellamt

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<strong>Sektoruntersuchung</strong> <strong>Stromerzeugung</strong>/Stromgroßhandel (B10-9/09) Bericht ● Januar 2011<br />

Laufzeitverlängerung abschwächen. Auch von daher ist eine Effektivierung der Missbrauchsaufsicht,<br />

wie sie durch die Einrichtung einer Markttransparenzstelle gewährleistet werden soll, geboten.<br />

Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass sich auch die Kernbrennstoffsteuer als Besteuerung der<br />

Primärenergie erhöhend auf die Grenzkosten auswirken wird, was im Ergebnis – nämlich immer<br />

dann, wenn Kernkraftwerke marktpreissetzend sind – zu höheren Großhandelspreisen führen kann.<br />

Auch von daher ist mit einer Einschränkung des preisdämpfenden Effekts zu rechnen.<br />

Zu betonen ist schließlich, dass die vorgehende Betrachtung allein auf die wahrscheinliche<br />

Entwicklung der kurzfristigen variablen Grenzkosten abstellt; die absehbar beträchtlichen Folgekosten<br />

(Endlagerung, Risikokosten) bleiben in dieser Betrachtung außen vor.<br />

Eine Verlängerung der Laufzeiten kann insoweit einem ansonsten zu erwartenden Preisanstieg<br />

entgegenwirken. Für Beispielsberechnungen auf der Basis möglicher Entwicklungsszenarien sei<br />

insoweit auf die von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Studie „Energieszenarien für ein<br />

Energiekonzept der Bundesregierung“ 283 wie auf die diversen weiteren Gutachten 284 aus dem Vorfeld<br />

der Entscheidung über eine Laufzeitverlängerung verwiesen. Ewi, gws prognos kommen insoweit bei<br />

einer durchschnittlichen Laufzeitverlängerung von 12 Jahren zu einer Senkung des<br />

Stromgroßhandelspreises gegenüber dem Ausstiegsszenario um 11 bzw. (bei höheren Investitionen<br />

für Nachrüstungen) 8 €/MWh für das Jahr 2020 (33 bzw. 36 €/MWh statt 44 €/MWh) und 8 bzw. (bei<br />

höheren Investitionen für Nachrüstungen) 4 €/MWh für das Jahr 2030 (46 bzw. 50 €/MWh statt<br />

54 €/Mwh). 285 Auf dieser Grundlage prognostizieren die Gutachter eine Senkung der<br />

Endkundenpreise von 5 €/MWh für Industriekunden (99 statt 104 €/MWh) und 0,7 Centt/KWh für<br />

Haushaltskunden (21 statt 21,7 Cent/kWh). Bei Berücksichtigung der vom Bundesumweltministerium<br />

veranschlagten höheren Nachrüstkosten kommen die Gutachter zu einer Senkung von 3 €/MWh für<br />

Industriekunden (101 statt 104 €/MWh) und 0,4 Cent/KWh für Haushaltskunden (21,3 statt 21,7<br />

Cent/KWh). 286<br />

283 Vgl. EWI, GWS, Prognos, Energieszenarien für ein Energiekonzept der Bundesregierung, Gutachten im<br />

Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie vom 27.8.2010, vgl. dort insbesondere S. A I 1-<br />

31.<br />

284 Vgl. Öko-Institut, Laufzeitverlängerungen der deutschen Kernkraftwerke und Strompreissubventionen,<br />

Kurzgutachten vom 7.7.2008; BBH/enervis, Effekte einer Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke auf<br />

Wettbewerb und Klimaschutz, Gemeinschaftsgutachten vom 16.3.2010; BET, Auswirkungen einer<br />

Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke, Gutachten im Auftrag von Trianel vom 9.2.2010; arrhenius,<br />

Auswirkung einer Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke auf die Preise und die Wettbewerbsstruktur im<br />

deutschen Strommarkt, Gutachten im Auftrag von 8KU vom 8.4.2010.<br />

285 Vgl. EWI, GWS, Prognos, Energieszenarien für ein Energiekonzept der Bundesregierung, Gutachten im<br />

Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie vom 27.8.2010, dort insbesondere S. A I 1-31.<br />

286 Vgl. EWI, GWS, Prognos, Energieszenarien für ein Energiekonzept der Bundesregierung, Gutachten im<br />

Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie vom 27.8.2010, dort insbesondere S. A I 1-31.<br />

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