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Sektoruntersuchung Stromerzeugung ... - Bundeskartellamt

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<strong>Sektoruntersuchung</strong> <strong>Stromerzeugung</strong>/Stromgroßhandel (B10-9/09) Bericht ● Januar 2011<br />

war wiederholt dem Verdacht ausgesetzt, dass der sich dort einstellende Preis nicht<br />

wettbewerbsanalog sei und gezielt durch große Erzeugungsunternehmen manipuliert würde.<br />

Mangels hinreichenden Anfangsverdachts für die Eröffnung konkreter Missbrauchsverfahren gegen<br />

bestimmte Unternehmen hat die Beschlussabteilung eine <strong>Sektoruntersuchung</strong> gemäß § 32e GWB<br />

eingeleitet. Dieses Instrument ermöglicht es der Kartellbehörde in Fällen, in denen vermutet wird,<br />

dass der Wettbewerb im Inland möglicherweise eingeschränkt ist, die umfassende Untersuchung<br />

eines bestimmten Wirtschaftszweiges oder – Sektor übergreifend – einer bestimmten Art von<br />

Vereinbarungen durchzuführen.<br />

Die Beschlussabteilung hat die <strong>Sektoruntersuchung</strong> <strong>Stromerzeugung</strong> / Stromgroßhandel auf die<br />

Jahre 2007 und 2008 erstreckt. Im Zuge der Ermittlungen wurden über 80 Unternehmen befragt.<br />

Gegen die zugrundeliegenden Auskunftsbeschlüsse haben fünf der betroffenen Unternehmen<br />

Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf<br />

11<br />

eingelegt.<br />

Sämtliche Beschwerdeführer haben ihre Beschwerden<br />

jedoch zurückgenommen, nachdem die Bedenken der Unternehmen ausgeräumt werden konnten.<br />

Im Mittelpunkt der Abfrage standen die Determinanten der Kraftwerkseinsatzsteuerung. Dazu hat die<br />

Beschlussabteilung Daten zum Kraftwerksbetrieb (insbesondere Nettoleistung, Einspeisung,<br />

technische Restriktionen, Regel- und Reserveenergie) sowie betriebswirtschaftliche Informationen<br />

abgefragt. Insgesamt wurden im Rahmen der <strong>Sektoruntersuchung</strong> ca. 95 % der deutschen<br />

<strong>Stromerzeugung</strong> innerhalb des Untersuchungszeitraums erfasst.<br />

Der Bericht der <strong>Sektoruntersuchung</strong> stellt im Kapitel C wesentliche Rahmenbedingungen und<br />

Funktionsmechanismen des deutschen Strommarktes dar. In diesem Kapitel werden auch die<br />

Besonderheiten des Strommarktes erläutert.<br />

Das sich anschließende Kapitel D geht auf die Marktstruktur des deutschen Strommarktes sowie die<br />

Fragen der Marktabgrenzung und Marktbeherrschung ein. Es bildet den ersten Schwerpunkt der<br />

Untersuchung. Die sachliche Marktabgrenzung beinhaltet Ausführungen zum Erstabsatzmarkt für<br />

Strom. In räumlicher Hinsicht wird vor allem die Einbeziehung von Österreich in den räumlich<br />

relevanten Markt thematisiert. Bei der Marktbeherrschung analysiert das <strong>Bundeskartellamt</strong> die<br />

aktuelle Marktanteilsentwicklung der großen vier Stromerzeuger. Einen wichtigen Teil dieser<br />

Untersuchung bildet die erstmalige Anwendung der Pivotalanalyse auf den deutschen Strommarkt.<br />

Dabei wird mittels quantitativer Methoden untersucht, wie hoch die jeweils verfügbare Kapazität der<br />

großen vier Stromerzeuger im Verhältnis zu der im Zeitablauf stark schwankenden Gesamtnachfrage<br />

nach Strom ist.<br />

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