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Sektoruntersuchung Stromerzeugung ... - Bundeskartellamt

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<strong>Sektoruntersuchung</strong> <strong>Stromerzeugung</strong>/Stromgroßhandel (B10-9/09) Bericht ● Januar 2011<br />

Darüber hinaus hat sich im Verlaufe der Untersuchung gezeigt, dass sich insbesondere bei<br />

wärmegeführten Heizkraftwerken und Pumpspeicherkraftwerken Besonderheiten ergeben, die nicht<br />

von allen Unternehmen auf gleiche Weise umgesetzt worden sind.<br />

Bei wärmegeführten Heizkraftwerken kann es zu einer Minderleistung in Abhängigkeit zur jeweiligen<br />

Wärmeauskopplung kommen. 243 Entsprechende Nichtverfügbarkeiten wurden von den Unternehmen<br />

teilweise als technische Restriktionen eingeordnet, teilweise wurde dagegen die Nettoleistung<br />

entsprechend herabgesetzt.<br />

Bei Pumpspeicherkraftwerken haben die befragten Unternehmen teilweise Nichtverfügbarkeiten, die<br />

sich aus dem Pumpbetrieb bzw. aus den jeweiligen Wasserpegelständen ergeben (insbesondere<br />

wenn der Speicherinhalt vollständig aufgebraucht ist), als technische Restriktionen ausgewiesen.<br />

Die Angaben der Unternehmen zu technischen Restriktionen auch nur für einzelne Zeitpunkte und<br />

Kraftwerksblöcke nachzuvollziehen, wäre sehr aufwändig und war daher mit den Ressourcen der<br />

Beschlussabteilung nicht leistbar. Auch ist es ex post oft schwierig, Entscheidungen über die<br />

Abschaltung bzw. Einsenkung eines Kraftwerks nachzuvollziehen, da sie zumindest teilweise<br />

kurzfristig auf Zuruf und aufgrund spezieller Erfahrungswerte der handelnden Personen erfolgen. Vor<br />

diesem Hintergrund hat die Beschlussabteilung die Angaben zu technischen Restriktionen nicht im<br />

Einzelnen überprüfen können. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass<br />

Erzeugungsunternehmen die technischen Restriktionen überhöht ausgewiesen haben.<br />

bb) Überblick über das Ausmaß technischer Restriktionen<br />

Im Jahresmittel waren im Jahr 2007 rund 24 % (durchschnittlich rund 22.000 MW) und im Jahr 2008<br />

rund 25 % (durchschnittlich rund 24.000 MW) der in der <strong>Sektoruntersuchung</strong> erfassten<br />

Gesamtnettoleistung aufgrund technischer Restriktionen nicht verfügbar. 244<br />

Betrachtet man die vier großen Erzeugungsunternehmen und die übrigen Erzeuger (Fringe-Anbieter)<br />

getrennt, fällt auf, dass die Fringe-Anbieter einen etwas geringeren Anteil technischer Restriktionen<br />

aufwiesen als die vier großen Erzeugungsunternehmen. Während die vier großen<br />

Erzeugungsunternehmen im Jahr 2007 auf einen Anteil an technischen Restriktionen von rund 24 %<br />

kamen, lag der Anteil bei den Fringe-Anbietern bei rund 20 %. Im Jahr 2008 lag der Anteil technischer<br />

Restriktionen bei den vier großen Erzeugungsunternehmen bei rund 26 % und bei den Fringe-<br />

Anbietern bei rund 17 %.<br />

In Hinblick auf die vier großen Erzeugungsunternehmen fällt auf, dass eines von ihnen einen deutlich<br />

niedrigeren Anteil technischer Restriktionen hat (2007 unter 15 %, 2008 unter 20 %). Ein wesentlicher<br />

243 Vgl. hierzu E.III.6.<br />

244 Kraftwerke, die sich im Testbetrieb befanden, wurden hierbei nicht berücksichtigt.<br />

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