03.11.2012 Aufrufe

Sektoruntersuchung Stromerzeugung ... - Bundeskartellamt

Sektoruntersuchung Stromerzeugung ... - Bundeskartellamt

Sektoruntersuchung Stromerzeugung ... - Bundeskartellamt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Sektoruntersuchung</strong> <strong>Stromerzeugung</strong>/Stromgroßhandel (B10-9/09) Bericht ● Januar 2011<br />

Marktpreises auch bei vollkommenem Wettbewerb allerdings durchaus Preise, die oberhalb der<br />

jeweiligen kraftwerks- oder anbieterspezifischen Grenzkosten liegen können. Insoweit kann die<br />

Erzielung eines über den Grenzkosten eines bestimmten Kraftwerks liegenden Preises durch<br />

einzelne Anbieter nicht per se als Hinweis auf Marktmacht gewertet werden. Allerdings kann eine<br />

Abweichung von der auf den Markt insgesamt bezogenen Regel, dass bei vollkommenem<br />

Wettbewerb bezogen auf das teuerste und daher zuletzt zugeschaltete Grenzkraftwerk die<br />

Grenzkosten dem Marktpreis entsprechen müssen, auf das Vorliegen von Marktmacht hindeuten und<br />

als Indiz für fehlenden Wettbewerb gewertet werden.<br />

Der deutsche Strommarkt ist durch einen komplexen Kraftwerkspark gekennzeichnet. Grund hierfür<br />

ist zum einen die tageszeitlich und saisonal stark schwankende Nachfrage nach Strom und zum<br />

anderen dessen Nichtspeicherbarkeit. Dies führt dazu, dass zur Deckung der verschiedenen Lasten<br />

technisch stark unterschiedliche Kraftwerke mit entsprechend unterschiedlicher Kostenstruktur<br />

eingesetzt werden. So werden zur Deckung der durchgehend erforderlichen Grundlast Kraftwerke<br />

eingesetzt, die aufgrund der großen notwendigen Investitionen zwar hohe Investitionskosten<br />

verursachen, dafür aber bei der Erzeugung relativ geringe Grenzkosten aufweisen, während die<br />

Spitzenlast eher mit flexibel fahrbaren Kraftwerken gedeckt wird, deren Investitionskosten relativ<br />

geringer sind, die aber im Betrieb verhältnismäßig hohe Grenzkosten verursachen. Die folgende<br />

Abbildung veranschaulicht die Grenzkostenkurve des deutschen Kraftwerksparks zu einem<br />

bestimmten Zeitpunkt. 54<br />

54<br />

Zur besseren Anschaulichkeit wurden konstante Grenzkostenverläufe bei den einzelnen Kraftwerken<br />

unterstellt.<br />

57

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!