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Sektoruntersuchung Stromerzeugung ... - Bundeskartellamt

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<strong>Sektoruntersuchung</strong> <strong>Stromerzeugung</strong>/Stromgroßhandel (B10-9/09) Bericht ● Januar 2011<br />

Werte für die Netzeinspeisung, die nach dem EEG vergütete Strommenge, die technischen<br />

Restiktionen sowie der Import-/Exportsaldo an.<br />

Besonders stark scheint dabei der Zusammenhang zwischen dem Börsenpreis und der Last zu<br />

sein. 237 Das ist insofern wenig überraschend, als das bei einer hohen Stromnachfrage tendenziell zu<br />

deren Deckung Erzeugungstechnologien mit höheren variablen Kosten und somit höheren<br />

Grenzkosten eingesetzt werden.<br />

Aus der Darstellung kann geschlossen werden, dass die Erzeugung von EEG-Strom den Börsenpreis<br />

in der Tendenz senkt. 238 In den Stunden mit den niedrigsten Börsenpreisen war die EEG-<br />

<strong>Stromerzeugung</strong> deutlich volatiler, aber auch erkennbar höher als in den hochpreisigen Stunden. Dies<br />

dürfte damit zusammenhängen, dass die EEG-Erzeugung aufgrund des Einspeisevorrangs die<br />

teuersten konventionellen Kraftwerke aus der Merit Order verdrängt und so zu einem niedrigeren<br />

Börsenpreis führt (sogenannter Merit Order-Effekt). 239<br />

Deutlich zu erkennen ist auch, dass der Umfang technischer Restriktionen in den Stunden mit<br />

niedrigen Börsenpreisen wesentlich geringer ist als in teuren Stunden. Dies dürfte in erster Linie<br />

daran liegen, dass ein Teil der als technische Restriktion dargestellten Nichtverfügbarkeiten von<br />

Kraftwerken zeitlich disponibel sind, etwa Revisionen. Solche zeitlich disponiblen<br />

Nichtverfügbarkeiten dürften aus wirtschaftlichen Erwägungen eher in Zeiten gelegt werden, in denen<br />

verhältnismäßig geringe Erlöse erwirtschaftet werden können. Andere technische Restriktionen sind<br />

dagegen nicht oder nur sehr begrenzt verschiebbar und treten daher unabhängig vom<br />

Börsenpreisniveau auf. 240<br />

Beim Import/Export-Saldo ist zu sehen, dass in den Stunden des Untersuchungszeitraums mit<br />

niedrigem Strompreis wesentlich höhere Exporte stattfinden als dies in den teuren Stunden der Fall<br />

ist. Ein wichtiger Grund hierfür dürfte sein, dass in Stunden mit sehr geringem Börsenpreis ein<br />

Verkauf in das benachbarte Ausland zu ggf. höheren Preisen lohnenswert ist, während umgekehrt bei<br />

hohen Preisen im Inland ein Anreiz besteht, Strom aus dem Ausland zu importieren.<br />

237 Vgl. hierzu auch Abschnitt E.III.4.d).<br />

238 Vgl. hierzu auch Abschnitt E.III.4.d).<br />

239 Vgl. hierzu auch Abschnitt E.III.4.a).<br />

240 Vgl. hierzu auch Abschnitt E.III.2.a).<br />

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