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Body and Soul in Ancient Philosophy

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E<strong>in</strong>teilung G<br />

a) Güter, die ke<strong>in</strong>e weiteren guten oder schlechten Konsequenzen haben<br />

und schlicht nur um ihrer selbst willen geschätzt werden (Beispiel: die<br />

schadlosen Freuden);<br />

b) Güter, die sowohl um ihrer selbst willen (aqt¹ artoO w\qim !cap~lemom)<br />

als auch mit Blick auf ihre Konsequenzen bzw. Wirkungen (die !poba_-<br />

momta oder !p’ aqtoO cicm|lema) geschätzt werden (Beispiele: das Vernünftigse<strong>in</strong><br />

[vqome?m], das Sehen, das Gesundse<strong>in</strong>);<br />

c) Güter, bei denen es sich um solches h<strong>and</strong>elt, was für sich genommen<br />

beschwerlich und nur mit Blick auf se<strong>in</strong>e Konsequenzen bzw. Wirkungen<br />

erstrebenswert ist (Beispiele: mediz<strong>in</strong>ische Beh<strong>and</strong>lungen, Körperertüchtigung,<br />

Tätigkeiten zum Zweck des Gelderwerbs).<br />

Diese Dreiteilung von Güterklassen basiert auf der Unterscheidung von<br />

zwei Formen des Gutse<strong>in</strong>s, die wir als Güte-1 und Güte-2 bezeichnen<br />

können. Angesichts der gewählten Formulierungen und Beispiele<br />

sche<strong>in</strong>t es sich offenkundig bei Güte-1 um das Gutse<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es f<strong>in</strong>alen<br />

Gutes, bei Güte-2 h<strong>in</strong>gegen um wirkursächliche Folgen und damit um<br />

e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>strumentelle Funktion zu h<strong>and</strong>eln. Wir könnten demnach den<br />

S<strong>in</strong>n der E<strong>in</strong>teilung wie folgt wiedergeben:<br />

E<strong>in</strong>teilung G-1<br />

Die aretÞ des Leibes 223<br />

Güte 1: der Wert, den etwas qua f<strong>in</strong>ales Gut besitzt;<br />

Güte 2: der Wert, den etwas qua <strong>in</strong>strumentelles Gut besitzt;<br />

Klasse a (nur 1): Güter von ausschließlich f<strong>in</strong>aler Güte;<br />

Klasse b (1&2): Güter, die jeweils sowohl f<strong>in</strong>ale als auch <strong>in</strong>strumentelle<br />

Güte besitzen;<br />

Klasse c (nur 2): Güter von ausschließlich <strong>in</strong>strumenteller Güte.<br />

Zu erwähnen ist ferner, dass die Güter der Klasse c im weiteren Verlauf<br />

als !macja?a (Notwendiges) bezeichnet werden, die <strong>and</strong>eren Güter<br />

h<strong>in</strong>gegen als Gutes (simpliciter), und zwar aufgrund ihrer Güte-1<br />

(358c3 – 4, 359a7 –b1, 360c6 f.). In diesem Zusammenhang me<strong>in</strong>t der<br />

Begriff !macja?om etwas, das man nur gezwungenermaßen tut oder auf<br />

sich nimmt, da es beschwerlich ist (wie z. B. mediz<strong>in</strong>ische Beh<strong>and</strong>lungen<br />

und anstrengende Körperübungen), aber e<strong>in</strong> größeres Übel zu<br />

vermeiden oder e<strong>in</strong> bestimmtes, nicht auf <strong>and</strong>ere Weise erreichbares<br />

Gut zu verwirklichen hilft. Wie Glaukon und Adeimantos <strong>in</strong> ihren<br />

Reden verdeutlichen, wäre auch Gerechtigkeit (gerechte oder gesetzestreue<br />

H<strong>and</strong>lungen) e<strong>in</strong> solches beschwerliches Gut, das man zur

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