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Body and Soul in Ancient Philosophy

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496<br />

Theo Kobusch<br />

der ursprünglich zum menschlichen Leib gehörenden Teile, die nach<br />

der Amalgamierung der Körper <strong>in</strong> den erwähnten Beispielsfällen für den<br />

Menschen unmöglich ist, stellt für den allmächtigen Gott als den Herrn<br />

der Natur ke<strong>in</strong> wirkliches Problem dar. Auf diese und ähnliche Weise<br />

wird die Möglichkeit der Auferstehung von Athenagoras erwiesen. Sie<br />

ist auch Gegenst<strong>and</strong> <strong>in</strong> <strong>and</strong>eren apologetischen Schriften. 9<br />

Dass die Auferstehung des Leibes notwendig zu denken ist, stellt für<br />

Athenagoras das eigentlich philosophische Problem dar. Er nennt drei<br />

Gründe: die Erschaffung des Menschen, die allgeme<strong>in</strong>e Natur des<br />

Menschen und das Letzte Gericht.<br />

Wenn, wie die antike Philosophie außer den Epikureern angenommen<br />

hat, das Entstehen des Menschen ke<strong>in</strong> Zufall ist, sondern auf<br />

die Erschaffung e<strong>in</strong>es allmächtigen und weisen Schöpfers zurückgeht,<br />

dann ist nicht denkbar, dass dieses alle<strong>in</strong> um se<strong>in</strong>es eigenen Se<strong>in</strong>s und<br />

Lebens willen Erschaffene, der mit Intelligenz und Entscheidungskraft<br />

und allem sonst für die ewige Dauer ausgestattete Mensch, nicht auch als<br />

Mensch diese ewige Dauer erlangte. Das aber bedeutet, dass auch der<br />

Leib se<strong>in</strong>en Beitrag dazu leisten muss, <strong>in</strong>dem er se<strong>in</strong>e naturbed<strong>in</strong>gten<br />

Bewegungen des irdischen Lebens, die <strong>in</strong> den Veränderungen des Alterns,<br />

des Aussehens oder der Größe bestehen, durch die letzte aller<br />

Veränderungen, eben die Auferstehung vollendet. 10<br />

Und wenn man e<strong>in</strong>wenden wollte, dass doch durch den Tod,<br />

verst<strong>and</strong>en als Trennung der Seele vom Leib, die Kont<strong>in</strong>uität des Lebens<br />

unterbrochen würde, dann ist nach Athenagoras darauf h<strong>in</strong>zuweisen,<br />

dass solche Unterbrechungen des bewussten Lebens auch schon hienieden<br />

zum Leben gehören, zum Beispiel der Schlaf, <strong>in</strong> dem den lebenden<br />

Menschen e<strong>in</strong>e ähnliche Bewusstlosigkeit <strong>in</strong> Bezug auf das<br />

aktuelle Geschehen und die eigene Existenz befällt wie den Toten –<br />

weswegen der Schlaf der „Bruder des Todes“ genannt worden ist. 11<br />

Das stärkste Argument, das auf dem Gedanken der Gerechtigkeit<br />

beruht, folgt zuletzt. Es ist e<strong>in</strong> kritisches Weiterdenken des Platonismus.<br />

Während die ersten beiden Argumente von der Erschaffung des Menschen<br />

ausg<strong>in</strong>gen, bezieht sich das Gerechtigkeitsargument auf das Ende.<br />

9 Z.B. <strong>in</strong> Ps.-Just. fr. res. Vgl. dazu Lona 1993, 138 ff., 145 ff.<br />

10 Vgl. Athenag. res. 12,8, p. 118: … toO d³ s~lator jimoul]mou jat± v}sim pq¹r<br />

$ p]vujem ja· t±r !pojkgqyhe_sar aqt` dewol]mou letabok\r, let± d³ t_m<br />

%kkym t_m jat± t±r Bkij_ar C jat’ eWdor C l]cehor tµm !m\stasim. eWdor c\q ti<br />

letabok/r ja·p\mtym vstatom B!m\stasir F te t_m jat’ 1je?mom t¹m wq|mom<br />

peqi|mtym 5ti pq¹r t¹jqe?ttom letabok^.<br />

11 Ebd. 16,4 – 6, p. 126 – 128.

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