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Body and Soul in Ancient Philosophy

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Theo Kobusch<br />

Auf diese Weise sucht Athenagoras durch re<strong>in</strong>e Vernunftgründe die<br />

Notwendigkeit der Auferstehung von den Toten zu erweisen. Die<br />

Begründung dieser Lehre ist nicht etwa mit dem Anspruch verbunden,<br />

etwas Neues <strong>in</strong>s Reich des Gedankens e<strong>in</strong>zuführen. Vielmehr beruft<br />

sich Athenagoras dafür auf „viele Philosophen“, die ebenfalls die Auferstehung<br />

des Leibes vertreten hätten, ohne dass wir sagen könnten,<br />

wen er genau me<strong>in</strong>te. Immerh<strong>in</strong> werden Pythagoras und Platon genannt<br />

als solche, deren Philosophie e<strong>in</strong>er Lehre der Auferstehung des Leibes<br />

nicht im Wege stünde. 15 In ähnlicher Weise hat auch Tertullian der<br />

Ahnung der heidnischen Philosophie von der Auferstehung Ausdruck<br />

verliehen. Nachdem Pythagoras, Empedokles und die Platoniker mit<br />

ihrer Lehre von der Unsterblichkeit der Seele und der Notwendigkeit<br />

der Rückkehr <strong>in</strong> die Körperwelt – freilich auch <strong>in</strong> die Körper der Tiere<br />

– gewissermaßen ans Tor der Wahrheit schon geklopft, wenngleich<br />

noch nicht ihr Haus betreten haben, bleibt doch aus christlicher Sicht<br />

das Resümee, dass „die Welt, selbst wenn sie irrt, e<strong>in</strong> Wissen von der<br />

Auferstehung der Toten hat“ 16 .<br />

II. Die philosophische Kritik an der Lehre von der<br />

Auferstehung des Leibes<br />

Obwohl <strong>in</strong> der christlichen Philosophie die Lehre von der Auferstehung<br />

des Leibes als Weiterführung und Vollendung der antiken, sprich:<br />

platonischen Unsterblichkeitslehre verst<strong>and</strong>en wurde, geriet sie doch<br />

alsbald <strong>in</strong>s Kreuzfeuer der philosophischen Kritik. Plot<strong>in</strong> war e<strong>in</strong>er der<br />

ersten Kritiker. Im Zusammenhang der Ause<strong>in</strong><strong>and</strong>ersetzung mit der<br />

stoischen Körperlehre charakterisiert Plot<strong>in</strong> diejenigen, die die auf<br />

Druck und Stoß beruhende Mechanik der D<strong>in</strong>ge und ihre s<strong>in</strong>nlich<br />

bed<strong>in</strong>gten Bilder für die Wahrheit des Seienden halten, als ontologische<br />

„Träumer“. Das wirkliche „Aufwachen“ aus diesem Traum ist e<strong>in</strong>e Art<br />

„Auferstehung“ – Plot<strong>in</strong> gebraucht nur an dieser Stelle den christlichen<br />

Term<strong>in</strong>us. 17 Nur ist es ke<strong>in</strong>e Auferstehung mit dem Leib, sondern vom<br />

Leib weg. Diejenigen, die von e<strong>in</strong>er Auferstehung mit dem Leib<br />

d’ aqt¹ s_la tµm aqtµmxuwµm !pokabe?m %kkyr l³m !d}matom, jat± l|mgm d³<br />

tµm !m\stasim dumat|m.<br />

15 Athenag. leg. 36,3, p. 86.<br />

16 Tert. resurr. 1, p. 4.<br />

17 Plot. 3,6,6,66.

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