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Body and Soul in Ancient Philosophy

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Theo Kobusch<br />

zudem – bezeichnenderweise meist durch christliche Denker vermittelt<br />

– von e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>neren Bewegung des Denkens im Platonismus, die höchst<br />

aufschlussreich ist. Wie August<strong>in</strong> berichtet, hat Porphyrios die unbezweifelbar<br />

ursprüngliche Lehre Platons von der W<strong>and</strong>erung der Seelen<br />

auch <strong>in</strong> Tierkörper „aus Scham“ e<strong>in</strong>er kritischen Revision unterworfen<br />

und e<strong>in</strong>en Wechsel alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Menschenkörper angenommen und sogar –<br />

gegen das Kreislaufdenken der Antike – e<strong>in</strong>e def<strong>in</strong>itive Rückkehr des<br />

Menschen zum himmlischen Vater angenommen, wenngleich nur <strong>in</strong><br />

der Form der anima separata. Es war dann, wie August<strong>in</strong> nicht vergisst<br />

h<strong>in</strong>zuzufügen, nur noch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Schritt bis zur christlichen These<br />

von der Auferstehung des Leibes. Und wie nur e<strong>in</strong> Ger<strong>in</strong>ges dem Sokrates<br />

gefehlt hatte, um e<strong>in</strong> Christ zu werden, so wären – nach August<strong>in</strong><br />

– auch Platon und Porphyrios vielleicht Christen geworden, wenn sie<br />

ihre Ansichten hätten mite<strong>in</strong><strong>and</strong>er austauschen können.<br />

Daher möge Porphyrios mit Platon sprechen: Sie werden zu Leibern zurückkehren.<br />

Platon aber mit Porphyrios: Sie werden nicht zu den Leiden<br />

zurückkehren. Dann werden beide dar<strong>in</strong> übere<strong>in</strong>stimmen, dass sie zu solchen<br />

Leibern zurückkehren, <strong>in</strong> denen sie ke<strong>in</strong>e Übel zu erdulden haben.<br />

Das aber können ke<strong>in</strong>e <strong>and</strong>eren Leiber se<strong>in</strong> als die, die Gott verheißt, der<br />

die Seelen zusammen mit ihrem nun unvergänglichen Fleisch ewig<br />

glückselig machen wird. 28<br />

In ähnlicher Weise hat auch Gregor von Nyssa e<strong>in</strong>e je unterschiedliche<br />

Nähe der Seelenw<strong>and</strong>erungslehren der nichtchristlichen Philosophien<br />

zur Auferstehungslehre gesehen. E<strong>in</strong>ige lehren den Übergang der Seele<br />

auch <strong>in</strong> Tierkörper, manche sogar <strong>in</strong> Pflanzen, <strong>and</strong>ere aber s<strong>in</strong>d der<br />

christlichen Lehre schon näher gekommen, <strong>in</strong>dem sie e<strong>in</strong>en Wechsel<br />

nur <strong>in</strong> <strong>and</strong>ere Menschen annahmen. Denn die Ansicht, die Seele ziehe<br />

nach ihrer Trennung von diesen Körpern wieder <strong>in</strong> <strong>and</strong>ere,<br />

steht nicht <strong>in</strong> unüberbrückbarem Gegensatz zu dem Wiederaufleben, das<br />

wir erhoffen. Auch unsere Lehre hält nämlich daran fest, unser Leib bestehe<br />

jetzt und später wiederum aus den Elementen der Welt; … Der Unterschied<br />

besteht aber dar<strong>in</strong>, dass nach unserer Lehre der nämliche Körper und<br />

die nämliche Seele, und zwar aus denselben Best<strong>and</strong>teilen sich zusammenf<strong>in</strong>de,<br />

dass dagegen nach der Ansicht jener Nichtchristen die Seele <strong>in</strong><br />

<strong>and</strong>ere Körper übergeht. 29<br />

28 August. civ. 22,27, p. 855. Vgl. auch ebd. 10,30, p. 307 f.; 13,19, p. 401 f.<br />

29 Gr. Nyss. anim. et res., p. 108B-109A: Tim³r l³mc±qrbq_fousi t0 joim|tgti t¹<br />

!mhq~pimom, tµm aqtµm!m±l]qor !mhq~pou te ja· !k|cou xuwµm dioqif|lemoi<br />

c_meshai, letemduol]mgm t± s~lata, ja· pq¹r t¹!q]sjom !e· letaba_mousam, C<br />

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