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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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Analyse der technischen<br />

Voraussetzungen und<br />

Entwicklungen für<br />

hochautomatisiertes Fahren auf<br />

Autobahnen<br />

helfen, Kraftstoff zu sparen. Zeitgleich sammeln Ampeln Daten über den Verkehr,<br />

wobei keine zuordenbaren Daten der Fahrzeuge erfasst werden. Ein ähnliches System<br />

könnte – über Wechselverkehrszeichen hinausgehend – auf Autobahnen installiert<br />

werden, um so den Verkehr entsprechend steuern und den Verkehrsfluss optimieren zu<br />

können.<br />

Durch IRS können zentral vorliegende Informationen, beispielsweise Unfälle, Baustellen,<br />

etc., gezielt an Fahrzeuge weitergegeben werden, welche sich im relevanten Bereich<br />

befinden. Diese Stationen können vor Ausfahrten und Autobahnkreuzen platziert oder<br />

beispielsweise zur Information im Baustellenbereich mobil eingesetzt werden und<br />

dienen als Schnittstelle zwischen Fahrzeugen und zentral (z.B. Witterung) oder lokal<br />

(z.B. Baustelle) hinterlegten Verkehrsinformationen. Neben den dynamischen<br />

Informationen können die IRS auch statische Informationen wie Tempolimits oder<br />

Informationen über den Zustand der Straße übertragen.<br />

Bewertung Car2Infrastructure<br />

Mit einer kommunikationsfähigen Infrastruktur wird im Betrachtungszeitraum bis 2020<br />

nicht gerechnet (Herrtwich 2014). ITS-Roadside Stations sind jedoch technisch<br />

verfügbar (Herrtwich 2014) und wesentliche Standards sind festgelegt (Brignolo 2013).<br />

Weil sich die Hersteller nicht von noch nicht feststehenden, hohen Investitionen der<br />

öffentlichen Hand in die Infrastruktur abhängig machen wollen, werden primär<br />

Lösungen verfolgt, die ohne eine flächendeckende Ausstattung mit ITS-Roadside<br />

Stations auskommen. Bevor ein verlässlicher einheitlicher Standard und ein definierter<br />

Umsetzungsplan gefunden ist, werden von den Herstellern individuelle Lösungen<br />

verfolgt. Die Klärung der Kostenfrage muss aber eine Potenzialabschätzung der<br />

markenübergreifenden Kommunikation der Fahrzeuge beinhalten, denn der größte<br />

Nutzen dieser Technologie entsteht, wenn alle Fahrzeuge miteinander vernetzt sind.<br />

Aus einer Berechnung des simTD-Konsortiums folgt demnach, dass trotz hoher<br />

Investitionskosten für die Umrüstung der Infrastruktur, die für den Zeitraum 2015-2035<br />

geschätzte 1,3 Mrd. Euro pro Jahr betragen würden, der volkswirtschaftliche Nutzen<br />

um ein vielfaches höher angesetzt werden kann (12,49 Mrd. Euro) (simTD 2013b).<br />

Japan hat im Bereich der Car2I Kommunikation eine Vorreiterrolle inne. Dort ist ein<br />

derartiges System bereits im Markt verfügbar. Sogenannte ITS-Spots kommunizieren<br />

dabei mit ETC-Systemen (Electronic Toll Collection). Aktuell sind in Japan rund 1.600<br />

dieser ITS-Spots installiert und 86,2% aller Fahrzeuge auf Schnellstraßen verfügen über<br />

ein ETC-System. So konnten an Unfallschwerpunkten, durch die vorzeitige Warnung<br />

vor einem Stauende, bis zu 60% der Unfälle verhindert werden (MLIT 2012).<br />

4.8.4<br />

Car2Car<br />

Car2Car Kommunikation bezeichnet den direkten Datenaustausch zwischen<br />

Fahrzeugen mittels eines WLAN-basierten Funkstandards. Alle zurzeit geplanten<br />

kooperativen Funktionen agieren jedoch komplett getrennt von der Automatisierung<br />

und dienen nur der Fahrerinformation. Eine Verknüpfung von Automatisierung und<br />

Kooperation ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzusehen und nur in<br />

Forschungsprojekten sichtbar (Fortelle/Qian/Diemer 2014). Die Technologie ist daher für<br />

HAF nicht essentiell, kann aber weitere Potenziale des HAF (z.B. effizientere<br />

Abstandhaltung, direkte Warnung vor verkehrsrelevanten Situationen) eröffnen.<br />

Weitere Forschung im Bereich Car2Car für HAF ist angebracht, kooperatives HAF<br />

könnte den logischen nächsten Schritt nach der ersten Einführungsstufen des HAF<br />

darstellen.<br />

Anwendungsbeispiel: Kooperative Fahrmanöver<br />

Weitere, technologisch anspruchsvollere Systeme sollen künftig über die reine<br />

Information an das Fahrzeug/den Fahrer hinausgehen und so genannte „kooperative<br />

Fahrmanöver“ ermöglichen. Hierbei werden aktuelle Fahrzeugzustände zwischen den<br />

94 | 358 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen

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