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Analyse der künftigen Markt- und<br />

Wertschöpfungsentwicklung<br />

der Halbleiterindustrie zuzuordnen. Der Halbleitermarkt wird von US-amerikanischen<br />

Unternehmen dominiert, die einen Marktanteil von über 50 % aufweisen (IC Insights<br />

2015). Dennoch liegen grundsätzlich erhebliche Chancen auch für die deutsche<br />

Halbleiterindustrie in den Bereichen ADAS / HAF. Die deutsche Halbleiterindustrie hat<br />

die Phase einer mehrjährigen Krise durchschritten und liegt mittlerweile hinsichtlich des<br />

Umsatzes wieder über dem Vorkrisenniveau. Das größte Marktsegment der deutschen<br />

Halbleiterindustrie ist bereits heute die Automobilelektronik, die im Jahr 2014 einen<br />

Umsatzanteil in Höhe von ca. 43 % hatte und zudem das am stärksten wachsenden<br />

Marktsegment ist (ZVEI 2014). Dies ist ein Spezifikum der deutschen Halbleiterindustrie.<br />

Global ist der Bereich Automotive für die Halbleiterindustrie nach wie vor nur ein<br />

kleines Marktsegment mit einem Umsatzanteil von ca. 10% (PWC 2014). Die deutsche<br />

Halbleiterindustrie ist damit in einer guten Ausgangssituation, um vom sehr stark<br />

wachsenden Markt zu profitieren. Derzeit deutet sich in der Automobilindustrie das<br />

Problem an, dass zunehmend Komponenten aus dem Bereich der Consumer-Elektronik<br />

in Automobilen verbaut werden, obwohl sie nicht für den Fahrzeugbau und die damit<br />

verbundenen Anforderungen (z.B. thermische Belastungen) spezifiziert wurden<br />

(Lehmann 2014). Hieraus ergibt sich einerseits eine Herausforderung für die<br />

Automobilindustrie insgesamt, andererseits entstehen spezifische Chancen für den<br />

Standort Deutschland im Bereich der Mikroelektronikindustrie. Die Bedingungen der<br />

Zuliefercluster und –netzwerke ermöglichen der am Standort Deutschland ansässigen<br />

Mikroelektronikindustrie ggf. Vorteile gegenüber Wettbewerbern aus dem Ausland bei<br />

der Etablierung automotive-spezifischer Lösungen. Auf der IAA 2015 wurden bereits<br />

vielversprechende Lösungen unter Beteiligung der deutschen Halbleiterindustrie<br />

vorgestellt. 227<br />

Es bestehen Chancen zur Ausschöpfung von Verbundvorteilen durch<br />

integrierte Produktentwicklung / Produktion<br />

Bedingt durch den hohen Entwicklungsanteil bei der Leistungserstellung von HAF-<br />

Systemen verschiebt sich die Gewichtung von Entwicklungs- und<br />

Produktionstätigkeiten zugunsten immaterieller Entwicklungsleistungen gegenüber der<br />

klassischen automobilen Wertschöpfung. Der Automobilstandort Deutschland weist<br />

grundsätzlich sehr hohe Entwicklungsanteile auf. Durch die Ausschöpfung von<br />

Synergiepotentialen durch eine Integration von Entwicklungs- und<br />

Produktionsleistungen bietet sich die Chance einer wettbewerbsfähigen<br />

Leistungserstellung. Hierdurch könnten Produktionsverlagerungen an<br />

Auslandsstandorte zugunsten des Standorts Deutschland an Attraktivität verlieren.<br />

Neben den erwähnten Potenzialen birgt die Automatisierung Risiken für den<br />

Automobilstandort Deutschland. Auch hieraus ergibt sich die Dringlichkeit des<br />

Handlungsbedarfs. Zu den größten Risiken zählen:<br />

Neue Akteure könnten als relevante Wettbewerber in den Markt eintreten<br />

(vgl. Kap. 7.6)<br />

Schon jetzt basiert ein Großteil der Innovationen im Automobilbau auf Software und<br />

der Weiterentwicklung von Algorithmen. Für HAF nötige Softwareinnovationsfelder<br />

sind die Situationsinterpretation und Fahrstrategie, spezifisches Kartenmaterial,<br />

Fahrerzustandsanalyse und -interaktion sowie die Fahrzeugvernetzung. Für<br />

Entwicklungen in diesen Feldern werden Kompetenzen benötigt, welche sich heute zu<br />

einem großen Teil außerhalb der Automobilindustrie befinden. Für HAF auf<br />

Autobahnen gilt dies noch eingeschränkt, doch für die angestrebte Abdeckung<br />

227<br />

U.a. mit der Plattform für automatisiertes Fahren von Elektrobit, Infineon und NVIDIA sowie dem Krypto-<br />

Chip von IBM und Giesicke & Devrient<br />

256 | 358 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen

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