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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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• Here nutzt seine hohe Marktdurchdringung und die durch Netzeffekte<br />

entstandene marktbeherrschende Stellung aus und verlangt unangemessene<br />

Entgelte für den Service.<br />

• Here erlaubt keine Trennung von Verkehrsdatenservice und stationärer Karte.<br />

D.h. Automobilhersteller, welche am Verkehrsdatenservice teilhaben wollen,<br />

müssen auch für ihre Navigationsdienste zu Here wechseln.<br />

• Investitionshemmnisse bei einzelnen Akteuren verhindern eine<br />

kundenfreundliche Bereitstellung des Systemguts „dynamisches<br />

Kartenmaterial“.<br />

Fazit und Handlungsempfehlungen:<br />

• Industriepolitisch ist der Kauf von Here als Risikovermeidungsstrategie zu<br />

interpretieren und prima facie als positiv zu bewerten.<br />

• Der deutschen Industrie bietet sich die Chance, sich als führender Anbieter im<br />

Bereich der digitalen Karten für automatisiertes Fahren zu etablieren.<br />

• „Sicherheitsrelevante Daten“ müssen kategorisiert und definiert werden. Diese<br />

sollten einen offenen Standard erhalten.<br />

• Die Politik muss überwachen, ob es in Deutschland Barrieren bei der<br />

Bereitstellung des Systemguts „Dynamisches Kartenmaterial für HAF“ gibt (z.B.<br />

mobilfunknetzseitig) und sicherstellen, dass das Systemgut unter Minderung<br />

von Transaktionskosten, in Deutschland bereitgestellt wird und hierzu in den<br />

Dialog mit den Beteiligten eintreten. 224<br />

7.8 Zusammenfassung und zentrale Schlussfolgerungen der<br />

Markt- und Wertschöpfungsanalyse<br />

Anhand der Analysen zu Markt- und Wertschöpfung und der volkswirtschaftlichen<br />

Potenziale des (hoch-)automatisierten Fahrens werden im Folgenden die<br />

industriepolitische Relevanz und die ökonomischen Potenziale bewertet. Anschließend<br />

werden die in den vorangegangenen Kapiteln durchgeführten Analysen zu einer<br />

integrierten Übersicht der Stärken und Schwächen der deutschen Automobilindustrie<br />

und des Standorts Deutschlands getrennt nach den strategischen Zielsetzungen<br />

„Erreichung der Leitanbieterschaft“ und „Etablierung des Leitmarktes“<br />

verdichtet. Dabei werden die technische Wettbewerbsfähigkeit (Kapitel 3), die<br />

wirtschaftliche Ausgangsposition der deutschen Automobilindustrie (Kapitel 4), die<br />

politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen (Kapitel 5 und 6) sowie die spezifischen<br />

Standortbedingungen in Deutschland (Kapitel 7) zusammengefasst. Dies bildet die<br />

Grundlage für die Industriepolitischen Handlungsempfehlungen in Kapitel 9.<br />

7.8.1<br />

Industriepolitische Relevanz des (hoch-)automatisierten Fahrens<br />

Die Gesamtbeschäftigung der Automobilindustrie am Standort Deutschland ist in den<br />

letzten Jahren sehr stabil und konnte im Jahr 2014 sogar deutlich ausgebaut werden<br />

(+18.900). Um den hohen Wertschöpfungsbeitrag und Beschäftigungsanteil zu halten,<br />

ist es erforderlich auch bei den anstehenden Technologiewandeln (insbesondere<br />

224<br />

In „Organisations- und Betreibermodelle für Verkehrstelematikangebote – Untersuchungsansatz sowie<br />

bespielhafte Analyse von Verkehrsinformationsdiensten“ analysieren Beckers, Gizzi und Jäkel (2010) den<br />

Koordinationsbedarf durch die öffentliche Hand für die Bereitstellung des Systemguts „Dynamische<br />

Routenführung“. Dabei wird ein Ansatz aus der Institutionenökonomik verfolgt, der sich auf die Reduktion<br />

von Koordinationsproblemen in Form hoher Transaktionskosten bei der Bereitstellung eines Systemguts<br />

konzentriert. (Beckers/Gizzi/Jäkel 2010, S. 1) Es lassen sich einige der Handlungsempfehlungen auf die<br />

Situation bei der Bereitstellung der digitalen Karten für HAF übertragen.<br />

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen<br />

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