04.01.2016 Views

lassedesignen

hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

PKW-Modell mit Steer-by-Wire in Europa, Nordamerika und Japan eingeführt (Frost &<br />

Sullivan 2014d; S. 49).<br />

4.3.5<br />

Technische Reife und Handlungsbedarf<br />

Hochautomatisiertes Fahren kann mit den heute in Serie verfügbaren aktorischen<br />

Systemen (elektrische Servolenkung, elektrohydraulische Bremse, Automatikgetriebe<br />

und elektronisches Gaspedal) eingeführt werden. Redundanzlösungen – die bedingt<br />

durch die HAF-Funktion und den damit verbundenen Wegfall des Fahrers als<br />

Kontrollinstanz nicht auf einer rein mechanischen Rückfallebene beruhen können - sind<br />

in den jeweiligen Systemen unabdingbar und stehen, im Rahmen der<br />

Entwicklungstätigkeiten zur Sicherstellung der funktionalen Sicherheit, in den nächsten<br />

Jahren im Fokus.<br />

Der langfristige Trend geht in Richtung einer vollständigen Elektrifizierung der Aktorik.<br />

Mit X-by-Wire-Systemen gehen diverse Freiheitsgrade im Bereich des Fahrzeugdesigns<br />

einher. Insbesondere im Fahrzeuginnenraum sind, aufgrund der Entkoppelung von<br />

mechanischen Schnittstellen zum Fahrer, gänzlich neue Gestaltungskonzepte denkbar.<br />

Hieraus würden zukünftig auch ein geringeres Gesamtgewicht und eine einfachere<br />

Endmontage resultieren. Einer umfänglichen Einführung stehen jedoch, neben<br />

rechtlichen Barrieren, noch mehrere technische Herausforderungen in den Bereichen<br />

der funktionalen Sicherheit und der Feedbacksysteme für den Fahrer entgegen. Die<br />

Systemrobustheit und eine zuverlässige Selbstdiagnose sind wichtige Themen, die es im<br />

Bereich einer ISO-26262 gerechten Aktorik weiterzuentwickeln gilt.<br />

• Mechanische Verbindungen zur Durchführung von Lenk-, Brems-,<br />

Beschleunigungs-, und Schaltbefehlen nehmen zugunsten von<br />

elektrischer Signalübertragung zusehends ab<br />

• Durch X-by-Wire-Systeme ergeben sich bezüglich des<br />

Fahrzeugpackagings und der Fahrzeuginnenraumgestaltung neue<br />

Gestaltungsfreiräume<br />

• Hochautomatisiertes Fahren kann mit heute schon in Serie<br />

verfügbaren Aktoriksystemen grundsätzlich umgesetzt werden,<br />

wobei zusätzliche Redundanzmaßnahmen zur Gewährleistung der<br />

Ausfallsicherheit notwendig sind<br />

• Die Absicherung der funktionalen Sicherheit steht daher im Fokus der<br />

Entwicklungstätigkeiten im Bereich der Aktorik<br />

4.4<br />

Unfalldatenspeicher<br />

Wie aus der rechtlichen Analyse des vorliegenden Gutachtens ersichtlich (siehe Kapitel<br />

5), ist es mittlerweile auch unter Experten der Automobil- und Versicherungsbranche<br />

Konsens, dass Unfalldatenspeicher eine Zulassungsvoraussetzung für<br />

hochautomatisierte PKW sein werden. Automobilhersteller, Versicherungen und<br />

Fahrzeughalter müssen im Falle eines Unfalls zweifelsfrei die Frage nach Schuld und<br />

Verantwortung beantworten können. Hierbei werden Fragen nach dem Unfallhergang,<br />

der situativen Verfassung des Fahrers und nach der Funktionstüchtigkeit der<br />

elektronischen Systeme eine zentrale Rolle in der juristischen Bewertung einnehmen<br />

(Lutz 2015, S. 119 ff.). Der vorgeschriebene Einbau von Datenschreibern wird in<br />

Deutschland und der EU seit Jahrzehnten wiederholt diskutiert, da man sich von einer<br />

entsprechenden Vorschrift einen positiven Einfluss auf die Verkehrssicherheit verspricht.<br />

Getätigte Vorstöße scheiterten in den letzten Jahren jedoch immer wieder am<br />

Widerstand von Interessensvertretern wie Automobilclubs, die Bedenken hinsichtlich<br />

des Datenschutzes und der Selbstbestimmung der Autofahrer hegten (ADAC 2015c).<br />

Mit der Fahrzeugautomatisierung und der angestrebten Kommunikation zwischen<br />

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen<br />

65 | 358

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!