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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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Die Anforderungen an ein Sicherheitskonzept von Vernetzungstechnologien bestehen<br />

demnach allgemein in der Integrität, Authentizität, Anonymität, Vertraulichkeit,<br />

Performance, Kosten und Wartbarkeit (Fuchs 2015, S. 529).<br />

Die frühzeitige und umfassende Auseinandersetzung mit dem Themengebiet der IT-<br />

Sicherheit vom vernetzten bis zum hochautomatisierten Fahren stellt eine nicht zu<br />

unterschätzende Aufgabe dar. Die Automobilindustrie hat sich dem Thema IT-<br />

Sicherheit bereits angenommen und u.a. durch die ACEA („Principles of Date<br />

Protection in Relation to Connected Vehicles and Services“) sowie den VDA<br />

(„Datenschutzprinzipien für vernetzte Fahrzeuge“) aktiv adressiert. Laut VDA sollen die<br />

sicherheitsrelevanten Systeme in der Fahrzeugelektronik mit einem getrennten Kreislauf<br />

von den Navigations-, Telematik und Infotainment-Anwendungen getrennt werden<br />

und durch Gateways und Firewalls abgeschottet werden (ACEA 2015, VDA 2015c).<br />

Ob diese allgemeine Anforderung an die Soft- und Hardwarearchitektur auch künftig<br />

ein ausreichend hohes Sicherheitsniveau gewährleisten kann oder ob konkretere<br />

Anforderungen definiert und ggf. vorgeschrieben sein sollten, ist zu prüfen.<br />

IT-Sicherheit und funktionale Sicherheit sind verschränkt, IT-Sicherheit ist somit ein<br />

kritischer Faktor für die Einführung des hochautomatisierten Fahrens. Derzeit bestehen<br />

jedoch noch keine hinreichenden Standards für das Testen von Security-Systemen, so<br />

dass individuelle Spezifikationen zugrunde gelegt werden. Der<br />

Standardisierungsprozess im Bereich Security-Testing sollte beschleunigt werden. 86<br />

Zudem ist zu prüfen, inwieweit die Abnahme der Systeme unter IT-<br />

Sicherheitsgesichtspunkten durch eine externe Zertifizierungsinstanz sichergestellt<br />

werden kann und sollte. Diesbezüglich besteht die Herausforderung in der Schaffung<br />

größtmöglicher Transparenz hinsichtlich der OEM-spezifischen Ausgestaltung der<br />

Sicherheitssysteme sowie in der Bereitstellung der benötigten Kompetenzen auf Seiten<br />

der Prüfinstanz. Darüber hinaus sollte die Definition der erforderlichen Prüfinhalte zur<br />

Prävention von schädlichen IT-Eingriffen gemeinsam mit der Industrie erfolgen.<br />

Deutschland sollte frühzeitig eine führende Rolle bei der Definition der IT-<br />

Sicherheitsstandards für (hoch)automatisierte Fahrzeuge einnehmen. Mit der<br />

Erarbeitung von Guidelines zum Schutz gegen nicht autorisierte Zugriffe von außen<br />

sowie der geplanten Vorlage bei der UNECE hat die Bundesregierung einen ersten<br />

wichtigen Schritt unternommen (Bundesregierung 2015). In der digitalen Agenda hat<br />

die Bundesregierung die Aspekte Datenschutz und IT-Sicherheit als Erfolgsfaktoren der<br />

Digitalisierung hervorgehoben. Die Prüfung der oben genannten Punkte sowie die<br />

Klärung der mittelfristig konkreten Anforderungen an die IT-Security<br />

hochautomatisierter Fahrzeug stellen die nächsten Schritte dar.<br />

Auch die Unternehmen der Automobilbranche rücken das Thema der IT-Sicherheit<br />

mittlerweile stärker in den Vordergrund. So kündigte der Hersteller VW, gemeinsam<br />

mit den Partnern BASF, Bayer und der Allianz im September 2015 an, eine<br />

branchenübergreifende Kooperation mit dem Namen DCSO („Deutsche Cyber<br />

Sicherheitsorganisation“) zu gründen. Die eigenständige GmbH, welche in<br />

Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und<br />

dem Bundesinnenministerium gegründet wird, adressiert hierbei nicht ausschließlich die<br />

spezifischen Bedarfe im Automotive-Bereich, sondern soll als „ (…) bevorzugter Cyber-<br />

86<br />

Der Absatz greift die Erkenntnisse der Podiumsdiskussion der Internationalen ATZ-Fachtagung<br />

"Fahrerassistenzsysteme - von der Assistenz zum automatisierten Fahren 2015 auf.<br />

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen<br />

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