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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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Analyse der technischen<br />

Voraussetzungen und<br />

Entwicklungen für<br />

hochautomatisiertes Fahren auf<br />

Autobahnen<br />

drive-Insurance“) (Kortus-Schultes et al. 2013, S. 136). Auch der ADAC rückt, in<br />

Hinblick auf die steigende Automatisierung von Fahrzeugen, in letzter Zeit von seiner<br />

abwehrenden Position gegenüber Datenspeichern ab und erkennt einen serienmäßigen<br />

Einbau als Voraussetzung für das HAF an (Vogt 2015a). Trotz der vorhandenen<br />

technischen Voraussetzungen fehlen bislang einheitliche Spezifikationen für<br />

Datenschreiber hochautomatisierter Fahrzeuge. Die Fragen, welche Daten mit welchen<br />

Aufzeichnungsraten gespeichert werden sollen und welche Akteure mit welchen<br />

Zugriffsrechten ausgestattet werden, sind noch weitestgehend unbeantwortet. So ist<br />

beispielsweise die Frage offen, ob und in welcher Form Daten aus dem<br />

Fahrzeuginnenraum zur Rekonstruktion des Geschehenen gespeichert werden sollten.<br />

Im EU-Projekt VERONICA II (Vehicle Event Recording based on Intelligent Crash<br />

Assessment) wurden bereits vielfältige Anforderungen an „intelligente“ Datenschreiber<br />

benannt (European Commission 2009, S. 8ff.); jedoch bezog sich diese Analyse nicht<br />

spezifisch auf den Einsatz automatisierter Fahrzeuge. Weiterer Entwicklungsbedarf<br />

besteht bei der Manipulationssicherheit der aufgezeichneten Daten. Demnach könnten<br />

täuschbare Signale der offenen Dienste von GPS, GLONASS oder Galileo eine rechtliche<br />

Hürde für den Einsatz in Fahrtenschreibern darstellen. Eine Möglichkeit stellt die<br />

Verwendung des kryptografisch geschützten Galileo PRS-Signals (PRS: Public Regulated<br />

Service) dar, da diese Signale gerichtsverwertbar sind. Gleichzeitig wird eine<br />

unautorisierte Ortung des Fahrzeugs ausgeschlossen, da die Auswertung nur<br />

nachträglich im Post-Processing auf autorisierten Servern erfolgen kann.<br />

• Große Vorbehalte gegen Datenschreiber bestehen bisher hinsichtlich<br />

des Datenschutzes<br />

• Um diesen zu begegnen, müssen im Dialog mit Daten- und<br />

Verbraucherschützern einheitliche und transparente Spezifikationen<br />

definiert werden<br />

• Hierbei sollte beachtet werden, dass mit der vorgeschriebenen<br />

Datenspeicherung lediglich die retrospektive Unfallrekonstruktion<br />

und nicht die permanente Überwachung angestrebt wird<br />

• Aufgrund der geringen technischen Komplexität wird der<br />

Unfalldatenspeicher eine Standardkomponente sein<br />

4.5<br />

Software und zentrale Steuergeräte im Fahrzeug<br />

Der steigende Anteil von Elektronikbauteilen und immer leistungsfähigerer Software in<br />

Fahrzeugen hat grundsätzlich die Verringerung von Kraftstoffverbrauch und<br />

Schadstoffemissionen sowie die Erhöhung von Fahrsicherheit und Fahrkomfort zum Ziel<br />

(Schäuffele/Zurawka 2004, S. 1). Mittlerweile basiert ein Großteil der Innovationen im<br />

Automobilbau auf der Steigerung von Software-Funktionsumfängen und der<br />

Weiterentwicklung von Algorithmen. Während die höheren Rechenleistungen der<br />

Hardware mit ca. fünfjähriger Verzögerung von der Consumer- in die<br />

Automobilbranche einziehen, verdoppelten sich die Umfänge von Software im<br />

Fahrzeug bisher ca. alle zwei bis drei Jahre (Charette 2009). In einem modernen<br />

Kraftfahrzeug sind heute bis zu über 100 Steuergeräte für verschiedene Zwecke<br />

verbaut (Wolf/Osterhues 2014, S.117). Die Software übernimmt hierbei die Aufgabe<br />

der Schnittstelle zwischen Sensordaten, Steuereinheit und Aktorik und „übersetzt“ die<br />

Sensordaten in konkrete Steuerbefehle. In einigen Fahrzeugen wird bereits der Großteil<br />

aller Fahrzeugfunktionen von eingebetteter Software gesteuert, was dazu führt, dass<br />

diese „(…) zunehmend über die Innovation und die gesamte Wertschöpfung neuer<br />

Fahrzeuge [entscheidet] und zu einem wettbewerbsentscheidenden Faktor [wird]“<br />

(Wolf/Osterhues 2014, S.117). Ein starker Trend besteht in der Vernetzung<br />

68 | 358 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen

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