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3.1.3<br />

HAF-Systembeschreibung und Produktstrukturierung<br />

Systembeschreibung<br />

Automatisierte Fahrzeuge werden sich im Trendszenario 30 evolutionär entwickeln.<br />

Zunächst werden einfachere Funktionalitäten bei niedrigeren Geschwindigkeiten<br />

angeboten. Sukzessive werden dann größere Funktionsumfänge, eine höhere Anzahl<br />

an Streckenfreigaben 31 sowie höhere Geschwindigkeiten realisiert (Experteninterview<br />

Zulieferer 5).<br />

Hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen kann in drei Funktionen unterteilt<br />

werden:<br />

- Stau-Chauffeur<br />

- Spurwechsel-Chauffeur<br />

- Autobahn-Chauffeur<br />

Der Stau-Chauffeur ist die Fortentwicklung des heute verfügbaren teilautomatisierten<br />

Stauassistenten. Beim Stauassistenten dient der Fahrer als Rückfallebene. Er muss das<br />

System stets überwachen und im Fehlerfall sofort eingreifen können (Bartels 2014). Ein<br />

Stau-Chauffeur ermöglicht das (hoch-)automatisierte Fahren im Stau auf Autobahnen<br />

und autobahnähnlichen Straßen z.B. bis 60 km/h. Der Fahrer kann das System<br />

aktivieren wenn eine Stausituation vorliegt bzw. langsame, vorausfahrende Fahrzeuge<br />

detektiert werden. Er muss das System im Stau jedoch nicht dauerhaft überwachen<br />

(Bartels 2014). Der Fahrer kann die automatische Staufolgefahrt jederzeit übersteuern<br />

und ausschalten. Sobald sich die Stausituation auflöst, erfolgt eine<br />

Übernahmeaufforderung an den Fahrer (Bartels 2014).<br />

Der Spurwechsel-Chauffeur führt fahrerinitiiert einen automatisierten Spurwechsel<br />

durch (Lemmer, K. 2014). Es ist jedoch fraglich, ob diese Funktion als Einzelfunktion<br />

angeboten wird.<br />

Der Autobahn-Chauffeur übernimmt die Längs- und Querführung und ist für einen<br />

Geschwindigkeitsbereich von 0 bis 130 km/h ausgelegt. Er kann ggf. unter<br />

Abhängigkeit einer Streckenfreigabe ab der Auffahrt auf die Autobahn bis zur Abfahrt<br />

aktiviert werden. Die Funktionsumfänge werden sich herstellerspezifisch unterscheiden.<br />

Offen ist beispielsweise inwiefern komplexe Straßensituationen wie Tunnels,<br />

Mautstellen, Baustellen und Unfälle hochautomatisiert bewältigt werden können.<br />

Offen ist zudem ob das Überholen zum Funktionsumfang gehören wird (Bartels 2014).<br />

Volkswagen geht davon aus, dass der Autobahn-Chauffeur zunächst keine<br />

Spurwechsel beinhalten wird [Leohold 2014]. Die sich heute in Entwicklung<br />

befindlichen Systeme der meisten Fahrzeughersteller sind allerdings darauf<br />

ausgerichtet, dass ein Autobahn-Chauffeur alle Verkehrssituationen vom Stop-and-Go-<br />

Verkehr bis hin zu höheren Geschwindigkeiten bewältigen kann (Marinik 2014, S. 33).<br />

Die jeweilige Verkehrsdichte kann jedoch einen Einfluss auf die benötigte<br />

Übernahmezeit des Fahrers haben. So sind Übergaben in dichtem Verkehrs deutlich<br />

herausfordernder als auf freien Strecken und setzen den Fahrer stärker unter Stress<br />

(Experteninterview Forschung 1).<br />

30<br />

Das Trendszenario beschreibt den wahrscheinlichsten Verlauf der Entwicklungen, bei dem heute bereits<br />

erkennbaren Trends fortgeschrieben werden.<br />

31<br />

Die HAF-Funktionalität wird nicht auf allen Strecken einsetzbar sein, sondern über dynamische<br />

Streckenfreigaben durch das Backend freigeschaltet“ (Experteninterview Zulieferer 2).<br />

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen<br />

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