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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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Analyse der künftigen Markt- und<br />

Wertschöpfungsentwicklung<br />

und Systemen deutscher Zulieferer basiert 223 (Wirtschaftswoche 2015). Auch für die<br />

Zukunft sind Entwicklungskooperationen mit deutschen und japanischen Zulieferern im<br />

Gespräch (Experteninterview IT-Branche 3). Aus den für das vorliegende Gutachten<br />

geführten Gesprächen ist außerdem positiv anzumerken, dass Google von deutschen<br />

Zulieferunternehmen zwar als Kunde (ein)geschätzt, aber gleichzeitig als potenzieller<br />

Konkurrent nicht unterschätzt wird (Experteninterview Zulieferer 5).<br />

Wie im vorangegangenen Kapitel gezeigt, liegen die technischen Stärken von Google<br />

in erster Linie bei der Bereitstellung des präzisen und aktuellen Kartenmaterials aus der<br />

Cloud sowie der Programmierung von Algorithmen im Bereich maschinelles Lernen und<br />

künstlicher Intelligenz. Weiterhin verfügt Google aus den bisherigen Aktivitäten über<br />

eine bedeutende Vormachtstellung im Bereich der Internetsuche und damit über eine<br />

Masse von Daten, die – wie am Beispiel von Navigationsdienstleistungen gezeigt – per<br />

intelligenter, nutzerindividueller Auswertung für die Disruption von Geschäftsmodellen<br />

anderer Akteure genutzt werden können.<br />

Ein weiterer bedeutender Vorteil von Google sind zudem die großen finanziellen<br />

Ressourcen, da Unternehmen der Automobilindustrie laut eigener Einschätzung nicht<br />

über die Möglichkeit verfügen, derartige Summen explorativ in die Entwicklung neuer<br />

Produkte und Dienstleistungen zu investieren (Experteninterview Zulieferer 5). Indessen<br />

ist Google an der Ausweitung seiner Feldtests interessiert und bereits auf der Suche<br />

nach Anwendungsfeldern, wobei jedoch idealtypische Wetterbedingungen gegeben<br />

sein müssen (Experteninterview IT-Branche 3). So wurde beispielsweise bereits über die<br />

Durchführung weiterer Testfahrten in Singapur nachgedacht, da der Staat über gute<br />

äußere Voraussetzungen verfüge (Experteninterview IT-Branche 3). Derzeit besteht<br />

demnach hauptsächlich die „Gefahr“, dass sich Google als großer Cloud- und<br />

Kartenanbieter positioniert und die Unternehmen der Automobilindustrie in eine<br />

Abhängigkeitsbeziehung geraten. So gibt es neben Google, Apple und IBM kein<br />

deutsches Unternehmen, welches im Bereich der weltweiten Cloud-Infrastruktur mit<br />

den Kapazitäten amerikanischer IT-Unternehmen mithalten könnte (Experteninterview<br />

IT-Branche 1, Hersteller 2). Da in Zukunft zunehmende Wertschöpfungsanteile im<br />

Automobilsektor mit Hilfe von Cloud-Lösungen erbracht werden, gilt es die<br />

Wettbewerbsposition und die Aktivitäten der deutschen Industrie in diesem Bereich<br />

kontinuierlich zu beobachten.<br />

Weiterhin sollten die globalen Projekte, die von Google, aber auch von anderen<br />

Akteuren, durchgeführt werden, stetig (auch unter industriepolitischen<br />

Gesichtspunkten) beobachtet und evaluiert werden. Auch wenn der „Leidensdruck“<br />

deutscher Großstädte noch nicht ausreichend zu sein scheint, Verkehrs- und<br />

Emissionsprobleme mit revolutionären Lösungen anzugehen und daher bei deutschen<br />

Zulieferern und Herstellern wenig Nachfrage deutscher Kommunen nach<br />

entsprechenden Feldversuchen geäußert wird, so sollten, parallel zur Entwicklung des<br />

HAF auf Autobahnen, auch Projekte mit öffentlicher Beteiligung im urbanen Raum<br />

und mit autonomen/fahrerlosen Fahrzeugen durchgeführt werden.<br />

223<br />

An Googles „Self-Driving Car Project“ sind eine Reihe deutscher Zulieferunternehmen beteiligt. Hierzu<br />

zählt neben Bosch (Elektromotor, Leistungselektronik und Fernbereichs-Radarsensor), Continental (Reifen<br />

und Elektronik), ZF Lenksysteme (Lenksysteme) auch Frimo (Design, Ausrüstung, Werkzeuge und<br />

Prozesse). Die Informationen gehen aus einen Interview der Detroit Free Press mit dem Projektleiter Urmson<br />

hervor (Wirtschaftswoche 2015).<br />

250 | 358 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen

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