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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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Die beschriebenen Entwicklungen haben weiterhin einen Einfluss auf die Rolle der<br />

Steuergeräte. So ist seit einiger Zeit eine Tendenz zur Zentralisierung und Steigerung<br />

der Rechenkapazität der Steuergeräte zu beobachten. Ein aktuelles Beispiel ist etwa die<br />

von Audi vorgestellte zentrale Steuereinheit zFAS, die künftig eine Vielzahl kleinerer<br />

ECUs ersetzen kann. Das bald verfügbare zFAS-Modul wird dabei über „eine derart<br />

hohe Rechenleistung […], wie sie heute allein für einen kompletten A4 benötigt wird“<br />

verfügen und kann damit beispielsweise Sensordaten aus Lang- und<br />

Mittelbereichsradar, Ultraschall, Videokamera und Laserscanner gleichzeitig und in<br />

Echtzeit verarbeiten (Burkert 2013, S. 9). Ganz neu entstanden ist der Gedanke einer<br />

Zentralisierung der Handlungsentscheidungen jedoch nicht. So verbaut beispielsweise<br />

auch Daimler seit rund zehn Jahren eine zentrale Entscheidungseinheit für ihre<br />

Fahrerassistenzsysteme, welche alle nötigen Sensorinformationen zusammenführt und<br />

zentral eine Handlungsentscheidung trifft (Experteninterviews: Hersteller 5). Dieser Weg<br />

scheint von allen relevanten Herstellern eingeschlagen zu werden. Bei den Zulieferern<br />

sind entsprechende zentrale Steuereinheiten ebenfalls im Produktportfolio zu finden.<br />

TRW hat seit 2013 sein als Safety Domain ECU bezeichnetes zentrales Steuergerät in<br />

Serienreife und liefert 2017/2018 die zweite Generation mit erhöhten Leistungswerten<br />

(Krekels/Loeffert 2015, S. 63ff.).<br />

• Die Weiterentwicklung der Software stellt die wichtigste<br />

Entwicklungsleistung für HAF dar<br />

• Softwaregestützte ADAS übernehmen immer komplexere<br />

Fahrmanöver, wobei sie immer mehr Daten, insbesondere auch aus<br />

dem Fahrzeugumfeld, verarbeiten<br />

• Mit dem hieraus entstehenden Bedarf zur Datenfusion und<br />

zentralisierten Domänen-Architektur steigen die Rechenkapazitäten<br />

der zentralen Steuergeräte. Leistungsfähige, zentrale Steuereinheiten<br />

ersetzen hierbei jeweils mehrere kleine<br />

• Die Bedeutung von Software nimmt weiter zu: Die höhere<br />

Umgebungskomplexität im Stadtverkehr resultiert in deutlich höheren<br />

Softwarenforderungen als im Autobahnverkehr<br />

4.5.4<br />

Softwaretest und Validierung<br />

Während die Komplexität und Performanz eingebetteter Systeme im Kraftfahrzeug in<br />

der Vergangenheit stark durch die Kapazitäten der Hardware begrenzt wurde (z.B.<br />

durch die Leistungsfähigkeit der Mikrocontroller), wird mittlerweile die eingebettete<br />

Software und der Entwicklungs- und Testprozess mehr und mehr zum limitierenden<br />

Faktor. Die oben beschriebene Verteilung von ADAS auf unterschiedliche ECUs und<br />

Komponenten hat einen stark ansteigenden Aufwand beim Testen der<br />

Assistenzsysteme zur Folge (Sattler 2014, S.14). Da diese nicht nur fahrzeuginterne<br />

Schnittstellen haben, sondern über die Sensorik Faktoren wie Verkehrsteilnehmer,<br />

Witterungsverhältnisse und dynamische Hindernisse in ihre Manöver einbeziehen, ist im<br />

realen Fahrversuch keine ausreichende Reproduzierbarkeit aller möglichen<br />

Testszenarien gegeben. Die Anzahl der Variation verschiedener Einflüsse ist so hoch,<br />

dass sich nicht alle möglichen Szenarien in einer realen Testumgebung nachbilden<br />

lassen (Hakuli/Krug 2015, S.126). Verknüpfte Simulatoren bilden so viele dieser<br />

Einflüsse wie möglich ab, indem Physik, Verkehr, Funktion, Fahrzeug- und Fahrermodell<br />

und Sensoren sowie ggf. Kommunikation realitätsnah modelliert werden. Diese dienen<br />

dann als Eingabegrößen an die Funktion („Software in the loop“, SIL), in Echtzeit an zu<br />

erprobende Steuergeräte („Hardware in the loop“, HIL) oder gar an komplette<br />

Fahrzeugaufbauten („Vehicle in the loop“, VIL). Ergänzend finden Erprobungen mit<br />

Hilfe von speziellen Fahrversuchssimulatoren statt (TASS International 2015).<br />

Abschließend werden alle Fahrfunktionen von menschlichen Testfahrern auf speziellen<br />

Teststrecken sowie im realen Verkehr erprobt. Die zur kompletten Validierung<br />

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen<br />

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