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Kameras weisen folgenden technische Vor- und Nachteile auf:<br />

Kameras: Vor- und Nachteile<br />

+ Hohe Winkelauflösung sowohl in lateraler als auch in vertikaler Richtung<br />

+ Gute Eignung zur Objekterkennung und Objektklassifikation<br />

+ Bei einer Stereokamera gute Eignung zur Relativgeschwindigkeitsmessung<br />

+ Skalierbarkeit des Funktionsumfangs durch Anpassung der Software<br />

+ Geringe Komplexität der Sensorhardware (Monokamera)<br />

+ Aufzeichnung der Umgebungsszenerie mit einem hohen Detailgrad<br />

+ Kompakte Bauweise (Monokamera)<br />

- Leistung hängt stark von Tageslicht bzw. guter Beleuchtung ab / Nachts<br />

zusätzliche Beleuchtung bzw. Wärmebildkamera erforderlich<br />

- Bei schlechten Wetterbedingungen (Nebel, Gewitter) sinken Detektionsrate<br />

und Reichweite<br />

Abbildung 28: Vor- und Nachteile von Kamerasensorik 59<br />

Stereokameras bringen erhebliche Herausforderungen bezüglich der dreidimensionalen<br />

Bildgebung mit sich (Buxbaum et al. 2012, S.187). Sie haben Nachteile bei der<br />

Erfassung von teilweise verdeckten Objekten, die eine gleichmäßige Farbe aufweisen.<br />

Zudem wird eine hohe Datenverarbeitungskapazität benötigt (Koers 2014).<br />

TOF-Kameras können mittels des Laufzeitverfahrens (Time-of-Flight) Distanzen messen<br />

und damit 3D-Bilder erstellen. Das Time-of-Flight-Prinzip ähnelt dem von Radar und<br />

Lidar. Mit der ToF-Technik können große Echtzeit-Datenmengen schnell und mit<br />

geringem Rechenaufwand verarbeitet werden (Koers 2014). Weitere Vorteile von 3D-<br />

ToF-Kameras sind ihre kompakte Größe und ihr günstiger Preis 60 aufgrund der<br />

minimierten Rechenleistung für die Bildnachbearbeitung (Dilba 2009, S. 66f.). Sie<br />

können bis zu 100 Bilder pro Sekunde erzeugen, die auch bei hochdynamischen<br />

Verkehrsszenen und hohen Eigengeschwindigkeiten nicht an Qualität verlieren<br />

(Buxbaum et al. 2012, S.188). Hauptnachteil der Technologie ist die geringe Auflösung.<br />

Dadurch ist beispielsweise eine zuverlässige Personenerkennung nur bis zu max. 40-60<br />

Meter möglich. Time-of-Flight-Kameras werden heute u.a. in Spielkonsolen der<br />

Unterhaltungselektronik eingesetzt. Geeignete Anwendungen für ToF-Sensoren im<br />

Rahmen von HAF sind ACC Stop&Go, Fußgängerdetektion, automatische Notbremse<br />

sowie HMI-Funktionen wie linke/rechte Handerkennung und -orientierung im<br />

Fahrzeuginnenraum oder die Fahrerzustandserfassung (De Locht/Van den Broeck 2014,<br />

S. 267 f.; Buxbaum et al. 2012, S.188).<br />

Fazit:<br />

Die Kriterien der EU NCAP für 2017 werden für eine weitere Verbreitung von<br />

Kamerasensorik führen (Naumann/Bläsing 2014). In Kombination mit den<br />

verhältnismäßig niedrigen Preisen für Kameras und dem guten Packaging v.a. von<br />

Monokameras ist von einer steigenden Bedeutung von kamerabasierten Assistenz- und<br />

59<br />

Eigene Darstellung auf Basis von Liu 2010, S. 6; Bartl 2012, S.4.<br />

60<br />

Die Kosten werden auf ca. 100 Euro pro Stück geschätzt.<br />

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen<br />

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