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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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Analyse der künftigen Markt- und<br />

Wertschöpfungsentwicklung<br />

den zentralen Mehrwert von HAF, die produktive Nutzung der Zeit während der Fahrt,<br />

als besonders hoch einschätzen.<br />

In Deutschland kann aufgrund der guten Straßenqualität und<br />

infrastrukturellen Ausstattung der Autobahnen (Leitplanken, Markierungen,<br />

Beschilderungen) ein hoher Streckenfreigabenanteil erreicht werden (vgl. Kap.<br />

7.3.2)<br />

Eine weitere Stärke in Hinblick auf die Etablierung eines Leitmarktes ist die gute<br />

Eignung der deutschen Straßeninfrastruktur für HAF-Fahrzeuge. Deutsche Autobahnen<br />

und Fernstraßen verfügen fast durchgängig über Fahrbahnmarkierungen und<br />

Leitplanken sowie über eine einheitliche und gute Beschilderung. Dies reduziert das<br />

Auftreten von Systemgrenzen im automatisierten Fahrtbetrieb.<br />

Die im Folgenden beschriebenen Schwächen können die Erreichung einer<br />

Leitmarktstellung in Deutschland behindern.<br />

Der komplexe Verkehr auf deutschen Autobahnen kann zu einem häufigen<br />

Auftreten von Systemgrenzen führen (vgl. Kap. 7.3.2)<br />

Der Verkehr auf deutschen Autobahnen ist im Vergleich zu anderen Ländern als<br />

äußerst komplex zu bewerten. Die Vielzahl unterschiedlicher Fahrzeugtypen, hohe<br />

Verkehrsdichten, variable Geschwindigkeitsbegrenzungen oder lokale Gegebenheiten<br />

wie bspw. Baustellen können als Komplexitätstreiber genannt werden. Bezogen auf<br />

den Geschwindigkeitsaspekt werden von vielen Fahrzeugen Reisegeschwindigkeiten<br />

von 160-180 km/h erreicht und auch Geschwindigkeiten von über 200 km/h stellen<br />

keine Seltenheit dar. Verbunden mit tendenziell niedrigen Fahrzeugabständen und dem<br />

starken Verkehrsaufkommen von Fahrzeugen wie LKW oder Anhänger-Gespannen,<br />

deren Höchstgeschwindigkeit auf unter 100 km/h begrenzt ist, bedeutet dies eine<br />

potentielle Geschwindigkeitsdifferenz von über 100 km/h auf den verschiedenen<br />

Fahrspuren. Deutsche Autobahnen stellen demnach anspruchsvolle Anforderungen an<br />

die Technik automatisierter Fahrzeuge, da auch bei angepasster Eigengeschwindigkeit<br />

mit sich schnell nähernden Fahrzeugen gerechnet werden muss.<br />

Die lückenhafte Mobilfunkabdeckung entlang der BAB kann sowohl den<br />

Streckenfreigabeanteil als auch das Angebot von neuen Connectivity-Diensten<br />

mindern. (vgl. Kap. 4.8.5, 7.3.2)<br />

Alle an der Entwicklung von HAF-Funktionen beteiligten Akteure sind sich darüber<br />

einig, dass die Kommunikation der Fahrzeuge mit einem Backend nötig ist, um<br />

unbedingt erforderliche Informationen über Streckenfreigaben und aktuelle<br />

Verkehrsvorkommnisse zu erhalten. Als Kommunikationsstandard bietet sich hierfür die<br />

aktuelle Generation des Mobilfunks (LTE) an, welche hohe Übertragungsraten<br />

bereitstellt. Die Mobilfunkabdeckung auf deutschen Autobahnen ist jedoch derzeit<br />

noch lückenhaft. Es ist zweifelhaft, ob der Netzausbau deutschlandweit bis zur HAF-<br />

Einführung ausreichend fortgeschritten ist.<br />

Die geringe Aktivität im Bereich der Car2X-Vernetzung kann langfristig dazu<br />

führen, dass Potenziale der Automatisierung nicht voll ausgeschöpft werden<br />

(vgl. Kap. 4.8.3, 7.3.2)<br />

Die Car2X-Kommunikation stellt auf Autobahnen einen alternativen<br />

Kommunikationsweg zur Mobilfunkkommunikation für die Übermittlung von<br />

Streckenfreigaben und weiteren externen Informationen (wie z.B. Stau- oder<br />

Baustellenwarnung) dar. In Forschungsprojekten wie simTD war die Car2X-Technologie<br />

in Deutschland schon häufig Gegenstand von Untersuchungen. Ihr wird z.T. ein hohes<br />

262 | 358 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen

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