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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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1<br />

Einleitung<br />

1.1<br />

Fragestellungen und Zielsetzung<br />

Durch die schnell voranschreitende technologische Entwicklung und die steigenden<br />

Innovationsraten im Bereich der Fahrerassistenz und Fahrzeugautomatisierung steht das<br />

hochautomatisierte Fahren auf Autobahnen wenige Jahre vor der Marktreife. 1 Neben<br />

den Automobilherstellern investieren derzeit auch große Zulieferunternehmen und<br />

neue Wettbewerber erhebliche Summen in die Fortentwicklung von Assistenz- und<br />

Automatisierungsfunktionen. Der VDA schätzt die Investitionen von deutschen<br />

Herstellern und Zulieferern für Vernetzung und Automatisierung in den nächsten drei<br />

bis vier Jahren auf 16-18 Mrd. Euro (VDA 2015a). Da hochautomatisiertes Fahren<br />

weitestgehend auf bestehender bzw. seriennaher Technik basiert, sind sich Industrie<br />

und Wissenschaft einig, dass verschiedene hochautomatisierte Fahrfunktionen auf<br />

Autobahnen spätestens bis zum Jahr 2020 finale Marktreife erlangt haben werden.<br />

Unter anderem haben die Automobilhersteller Daimler, Volvo, BMW, VW, Audi, Nissan,<br />

Honda, Hyundai sowie die Zulieferunternehmen Continental und Bosch die<br />

Markteinführung hochautomatisierter Fahrzeuge bis 2020 angekündigt.<br />

Belegt wird der hohe technische Reifegrad durch eine Vielzahl von Prototypen und<br />

Erprobungsfahrten auf öffentlichen Straßen. Als Beispiele zu nennen sind der Test des<br />

Zulieferunternehmens Delphi, bei dem ein hochautomatisiertes Fahrzeug die Strecke<br />

von der amerikanischen Westküste bis zur Ostküste absolviert hat 2 , sowie das Projekt<br />

„Drive me“ von Volvo, bei dem ab 2017 100 Fahrzeuge auf einem Autobahnring in<br />

Göteborg in einem Feldversuch mit Endkunden getestet werden. Für großes mediales<br />

Aufsehen sorgte im Jahr 2010 die Bekanntmachung des IT-Konzerns Google, bereits<br />

mehrere hunderttausend Kilometer mit automatisierten Fahrzeugen auf öffentlichen<br />

Straßen zurückgelegt zu haben. 2014 demonstrierte Google daraufhin ein autonomes<br />

Fahrzeug ohne Pedalerie und Lenkrad für den städtischen Raum, das nun in größerem<br />

Maßstab getestet werden soll. 3 Auch von deutschen Herstellern werden seit Jahren<br />

Testfahrten im öffentlichen Straßenverkehr auf Autobahnen im In- und Ausland<br />

durchgeführt. Daimler demonstrierte mit der „Bertha-Benz-Fahrt“, dass<br />

hochautomatisiertes Fahren langfristig auch jenseits der Autobahn realisiert werden<br />

kann. Neben den Forschungsfahrzeugen zeigt sich der stetig steigende<br />

Automatisierungsgrad bereits bei den am Markt verfügbaren Fahrerassistenzsystemen.<br />

So beherrschen Stauassistenten in aktuellen deutschen Premiumfahrzeugen bereits die<br />

gleichzeitige aktive Längs- und Querführung bis zu einer Geschwindigkeit von max. 60<br />

km/h ohne „Hands-On“ Erkennung.<br />

Auch die Nachfrage nach Automatisierungsfunktionen wurde in der letzten Zeit durch<br />

eine Reihe von Nutzerstudien bestätigt. Befragungen von Bitkom, Continental oder<br />

McKinsey zeigen allesamt ein hohes nutzerseitiges Interesse an automatisierten<br />

1<br />

Bereits im EU-Projekt Prometheus (Programme for a European Traffic of Highest Efficiency and<br />

Unprecedented Safety, 1986-1994) wurden viele der heute den Markt durchdringenden aktiven<br />

Fahrerassistenzsysteme weiterentwickelt und erprobt. Die gehegten Erwartungen bezüglich des hoch- und<br />

vollautomatisiertes Fahren konnte das Projekt damals jedoch noch nicht erfüllen. Seitdem kam es allerdings<br />

zu einer Vielzahl von Innovationen im Bereich der Fahrerassistenzsysteme. Alleine zwischen 2005 und 2012<br />

haben sich die Innovationen in diesem Bereich mehr als vervierfacht (Bratzel 2013, S.9).<br />

2<br />

Bei dem Fahrzeug handelte es sich um ein mit der Technik von Delphi ausgerüstetes Fahrzeug von Audi.<br />

3<br />

Mittlerweile wurden, aufgrund gesetzlicher Vorschriften, bei dem Fahrzeug von Google Pedalerie und<br />

Lenkrad nachgerüstet um im öffentlichen Verkehr eingesetzt werden zu können.

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