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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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Einleitung<br />

dargestellt, erweitert um die durch den Runden Tisch Automatisiertes Fahren ergänzte<br />

Stufe „autonom“ (BMVI 2015e).<br />

Die Ausgangsstufe wird als „Driver Only“ bezeichnet und steht für das rein manuelle<br />

Fahren, ohne die Unterstützung aktiver Assistenzsysteme. Folglich führt der Fahrer<br />

über die gesamte Fahrtdauer alle Längs- und Querführungsaktivitäten durch, ohne<br />

dabei von einem System unterstützt zu werden.<br />

Die Vorstufe des automatisierten Fahrens wird als „Assistiert“ bezeichnet. Analog zur<br />

Stufe „Driver Only“ führt der Fahrer dauerhaft über die gesamte Fahrt die Quer- und<br />

Längsführung des Fahrzeugs aus, allerdings werden einzelne Fahraufgaben in gewissen<br />

Grenzen vom System ausgeführt. Dabei muss der Fahrer das System dauerhaft<br />

überwachen und jederzeit bereit sein die Fahrzeugführung vollständig zu übernehmen.<br />

Beispielhafte Systeme sind der Abstandsregeltempomat (engl. ACC) oder der aktive<br />

Spurhalteassistent (engl. LKA).<br />

Die Bezeichnung „Teilautomatisiert“ steht für die erste Automatisierungsstufe. Hierbei<br />

ist das System in der Lage, sowohl die Quer- als auch die Längsführung für einen<br />

begrenzten Zeitraum oder in spezifischen Situationen zu übernehmen. Weiterhin muss<br />

der Fahrer das System dauerhaft überwachen und jederzeit in der Lage sein, die<br />

Fahrzeugführung vollständig zu übernehmen. In der Praxis werden teilautomatisierte<br />

Systeme bereits heute im geringeren Geschwindigkeitsbereich als „Stauassistent“ 15<br />

eingesetzt.<br />

Die zweite Ausbaustufe wird als „Hochautomatisiert“ bezeichnet. In diese Kategorie<br />

fallen Systeme, die in der Lage sind, die Quer- und Längsführung für einen gewissen<br />

Zeitraum in spezifischen Situationen zu übernehmen. Entgegen der Teilautomatisierung<br />

ist der Fahrer jedoch nicht mehr verpflichtet, das System dauerhaft zu überwachen,<br />

sodass eine Beschäftigung mit gewissen fahrfremden Nebentätigkeiten für den Fahrer<br />

möglich wird. Sofern eine Übernahme der Fahrzeugführung durch den Fahrer<br />

notwendig wird, wird dieser durch das System mit ausreichender Zeitreserve zum<br />

Übernehmen aufgefordert. Das System ist in der Lage Systemgrenzen zu erkennen,<br />

welche zum Teil automatisch abgefangen werden können. Sofern dies nicht möglich<br />

ist, wird eine Übergabeaufforderung an den Fahrer geleitet.<br />

Schließlich beschreibt die Bezeichnung „Vollautomatisiert“ nach BASt die dritte Stufe<br />

der Automatisierung. In dieser Stufe werden Quer- und Längsführung in einem<br />

definierten Anwendungsfall vollständig vom System ausgeführt, wobei der Fahrer das<br />

System nicht überwachen muss. Vor dem Verlassen des Anwendungsfalls wird mit<br />

ausreichender Zeitreserve die Übergabe an den Fahrer eingeleitet. Falls die Übernahme<br />

durch den Fahrer nicht erfolgt, führt das System den risikominimalen Zustand herbei.<br />

Das System erkennt alle Systemgrenzen und ist jederzeit in der Lage sich in den<br />

risikominimalen Systemzustand zurückzuführen.<br />

Andere Kategorisierungen wie jene des VDA, der SAE sowie der NHTSA sehen eine<br />

weitere Stufe der Automatisierung vor: Das fahrerlose Fahren. In dieser Stufe bewältigt<br />

das System alle während einer Fahrt auftretenden Situationen vollständig. Zum Führen<br />

des Fahrzeugs wird kein Fahrer benötigt.<br />

Auch der Runde Tisch Automatisiertes Fahren hat die höchste Automatisierungsstufe<br />

autonomes („fahrerloses“) Fahren hinzugefügt: das System übernimmt das Fahrzeug<br />

15<br />

Die in der Praxis verwendete Bezeichnung Stauassistent ist hinsichtlich der Automatisierungsstufen<br />

irreführend, aber dennoch gebräuchlich.<br />

8 | 358 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen

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