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Kapitel 7.2 ermittelten HAF-Bestandsentwicklung bis 2020 („Szenario 2020“) mit<br />

45.929 Fahrzeugen.<br />

Bei der Betrachtung gelten folgende Annahmen:<br />

• Es wird in beiden Szenarien von einem gleichbleibenden Modal Split, einer<br />

konstanten Infrastrukturkapazität und einer moderaten Steigerung der<br />

Verkehrsleistung ausgegangen.<br />

• Die Szenarien stellen den Nutzen von HAF-Fahrzeugen dem Nutzen<br />

konventioneller Fahrzeuge nicht automatisierter Fahrzeuge („Driver only“)<br />

gegenüber. 235<br />

8.2<br />

Treibhausgas- und Luftschadstoffkosten<br />

Die Treibhausgas- und Luftschadstoffemissionen 236 hängen vom Treibstoffverbrauch ab.<br />

Durch HAF sind sowohl vor- als auch nachteilige Effekte auf den Treibstoffverbrauch<br />

denkbar. Nachteilige Auswirkungen von HAF auf den Treibstoffverbrauch sind erstens<br />

das zusätzliche Gewicht durch das HAF-System und zweitens eine möglicherweise<br />

komfortbedingte Steigerung der Verkehrsleistung auf Autobahnen. Dennoch gibt es<br />

mehrere Gründe, welche für Effizienzsteigerungen durch hochautomatisierte<br />

Fahrzeuge sprechen. Einerseits die Reduktion von Beschleunigungs- und<br />

Bremsspitzenwerten. Diese treten bei manueller Fahrzeugführung - aufgrund von<br />

unvorsichtiger und unaufmerksamer Fahrweise sowie schwankender Geschwindigkeit<br />

mit ungünstigen Betriebspunkten - sehr häufig auf und führen zu einem hohen<br />

Kraftstoffverbrauch (Winner/Weitzel 2012, S. 659). Andererseits wird bei der<br />

Hochautomatisierung systembedingt vermutlich zunächst auf eine höhere<br />

Fahrgeschwindigkeit als 130km/h verzichtet. Da mit zunehmender Geschwindigkeit der<br />

Treibstoffbedarf überproportional ansteigt, kommt es hierdurch zu einer deutlichen<br />

Absenkung des Kraftstoffverbrauchs (FU Berlin 2009). Weitere Effizienzsteigerungen<br />

und somit eine weitere Reduzierung der CO 2-Emissionen können durch die<br />

Optimierung der Leistungsaufteilung von Hybridantrieben und der Verbesserung des<br />

Verkehrsflusses (systemischer Effekt) erwartet werden (Hars 2014, S. 274ff.; Jootel<br />

2012, S. 36ff.).<br />

Becker et al. beziffern das Potenzial, durch automatisiertes Fahren den<br />

Kraftstoffverbrauch bei Autobahnfahrten zu senken, auf 10-20% (Becker et al, S.140).<br />

Laut Morgan Stanley kann die Energieeffizienz automatisierter Fahrzeuge um bis zu<br />

30% höher liegen als bei konventionellen Fahrzeugen (Morgan Stanley 2015). Beide<br />

Aussagen beziehen sich auf das Gesamtsystem.<br />

235<br />

Zwar gibt es bereits viele Fahrzeuge mit Assistenz- und Automatisierungsfunktionen im deutschen<br />

Fahrzeugbestand, es ist jedoch zu erwarten, dass bei einer volkswirtschaftlichen Bestandbetrachtung HAF-<br />

Fahrzeuge, die in den Bestand kommen, auf absehbare Zeit nicht automatisierte Alt-Fahrzeuge „ersetzen“,<br />

die den deutschen Fahrzeugbestand durch Verschrottung oder Export verlassen. Dies wird hier idealtypisch<br />

angenommen. Dabei wird vernachlässigt, dass der Punkt kommt, ab dem HAF-Fahrzeuge Fahrzeuge mit<br />

anderen Assistenzfunktionen im Bestand ersetzen, so dass der volkswirtschaftliche „Mehrwert“ des HAF-<br />

.Fahrzeugs geringer ausfällt als hier idealtypisch angenommen.<br />

236<br />

Bei den Schadstoffen werden SO2 (Schwefeldioxid), NMVOC (Non Methane Volatile Organic<br />

Compounds), NOx (Stickoxide), PM2,5 und PM10 (Feinstaub) betrachtet.<br />

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen<br />

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