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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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Zentrale Ergebnisse und<br />

Implikationen des Gutachtens<br />

Marktdiffusion. Es wird erwartet, dass der globale Markt für HAF insbesondere<br />

zwischen 2020 und 2025 ein sehr starkes Wachstum aufweisen wird und von<br />

0,2 Mio. Fahrzeugen p.a. auf über 6 Mio. Fahrzeugen p.a. ansteigen wird.<br />

• Vollautomatisiertes und autonomes Fahren Fahren weisen grundsätzlich<br />

Merkmale einer disruptiven Innovation auf. Derzeit verfügt kein potenzieller<br />

Wettbewerber einen klaren Entwicklungsvorsprung gegenüber der deutschen<br />

Industrie. Da disruptive Innovationen jedoch häufig in Nischen beginnen, sind<br />

die Aktivitäten in anderen Ländern, insb. von branchenfremden Akteure, im<br />

Bereich autonomer Fahrzeuge mit großer Aufmerksamkeit zu verfolgen.<br />

• Hochautomatisierte Fahrzeuge generieren 2020 einen volkswirtschaftlichen<br />

Nutzen pro Fahrzeuge zwischen 33 und 64 €. Im Maximalszenario einer<br />

vollständigen Marktdurchdringung mit hochautomatisierten Fahrzeugen<br />

wächst dieser Wert auf 95 bis 320 Euro an.<br />

• Nebentätigkeiten im Rahmen des hochautomatisierten Fahrens ermöglichen<br />

die Nutzung konnektivitätsbasierter Applikationen und Services (wie<br />

beispielsweise Streamingdienste oder Location based Services). Hierdurch lässt<br />

sich ein Umsatzpotenzial in der Höhe von niedrigen zweistelligen Euro-<br />

Beiträgen pro HAF-System/Jahr im Pkw-Sektor realisieren. Somit sind die<br />

Potenziale bezogen auf HAF zunächst beschränkt. Industriepolitisch ist das<br />

Thema Nebentätigkeiten dennoch relevant, da die wirtschaftlichen Potenziale<br />

mit Anwendungsumfang und Grad der Automatisierung stark ansteigen.<br />

Insbesondere ab dem vollautomatisierten Fahren könnten hierbei neue<br />

Geschäftsmodelle und Serviceangebote entstehen. Aufgrund der derzeit<br />

besseren Wettbewerbsposition insbesondere amerikanischer IT-Unternehmen<br />

in diesen Märkten, besteht die Gefahr, dass ein Großteil der mit diesen<br />

Serviceumsätzen einhergehen Wertschöpfung jedoch nicht in Deutschland<br />

generiert wird<br />

• Der Produktions- und Entwicklungsstandort Deutschland hat hinsichtlich HAF<br />

gegenüber anderen Standorten Vorteile, da Deutschland derzeit<br />

Technologieführer in wesentlichen Feldern ist (insb. Fahrerassistenz, Aktorik<br />

und Radarsysteme) und der Standort durch hohe F&E-Investitionen der<br />

Industrie als auch eine hohe Anzahl an relevanten Publikationen und Patenten<br />

gekennzeichnet ist. Nachteile bestehen in den derzeit noch langwierigen<br />

Abstimmungsprozessen innerhalb des politischen Feldes sowie den geringen<br />

Aktivitäten von Start-Up-Unternehmen.<br />

• Als Markt hat Deutschland gegenüber anderen Märkten Vorteile, da eine hohe<br />

Rechtssicherheit und eine kalkulierbare Haftungssituation vorliegen, Kunden<br />

von Premium- und Oberklassefahrzeugen eine hohe Zahlungsbereitschaft für<br />

Sonderausstattungen aufweisen, HAF Use-Cases häufig auftreten und eine<br />

gute Straßenqualität und strukturierte Umgebungsbedingungen auf<br />

Autobahnen gegeben sind. Nachteile bestehen in der Leistungsfähigkeit des<br />

Mobilfunknetzes sowie aufgrund der Komplexität des deutschen<br />

Autobahnverkehrs.<br />

282 | 358 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen

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