04.01.2016 Views

lassedesignen

hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Deutsche Hersteller und Zulieferer haben eine günstige Ausgangsposition zum<br />

Aufbau übergreifender Backend-Lösungen (vgl. Kap. 4.8.1, 7.7)<br />

Bisher werden die unterschiedlichen Backend-Systeme der OEM zur Unterstützung des<br />

hochautomatisierten Fahrens getrennt voneinander betrieben. Der gemeinsame Kauf<br />

von HERE durch ein Konsortium deutscher Automobilhersteller bietet die Möglichkeit,<br />

herstellerübergreifende Backend-Lösungen anzubieten und dadurch die Verkehrs- und<br />

Fahrzeugsicherheit zu erhöhen. Zudem gehen mit einer führenden Marktstellung im<br />

Bereich der Karten zunehmend steigende Wertschöpfungspotenziale einher.<br />

Deutsche Hersteller weisen einen hohen Anteil an Fahrzeugverkäufen im<br />

Premium- und Oberklassesegment auf (vgl. Kap. 3.2.2, 3.3.3)<br />

Die deutschen Fahrzeughersteller bedienen auf dem Heimmarkt und im Exportgeschäft<br />

vorrangig das Marktsegmente mit höheren Preisen. Automatisierungsfunktionen<br />

werden zunächst im Top-Down-Ansatz als Sonderausstattung hochpreisiger Fahrzeuge<br />

vertrieben und nachgefragt. Damit besteht ein großes Potenzial für die deutschen<br />

OEM, ihre Systeme weltweit schnell in den Markt zu bringen und aufgrund der<br />

dadurch erzielbaren Skaleneffekte eine entsprechende Leitanbieterschaft für<br />

hochautomatisierte Fahrzeuge aufzubauen.<br />

Die deutsche Automobilindustrie und die deutsche Wissenschaft sind führend<br />

bei einschlägigen Patenten und Publikationen (vgl. Kap. 7.3.1)<br />

Die Analyse von Patentanmeldungen und international einflussreichen<br />

Veröffentlichungen zeigt, dass Deutschland im internationalen Vergleich eine sehr gut<br />

positionierte F&E-Landschaft aufweist. Dieser Umstand kann als einer der wichtigsten<br />

Standortfaktoren angesehen werden, da er die Basis für den Aufbau weiterer<br />

Entwicklungskapazitäten deutscher, aber auch internationaler Automobilhersteller,<br />

bildet.<br />

Am Standort Deutschland werden hohe Forschungs- und<br />

Entwicklungsinvestitionen der Automobilindustrie getätigt (vgl. Kap. 7.3.1,<br />

7.3.3)<br />

Die deutsche Automobilindustrie hat im Jahr 2013 weltweit über 30 Milliarden Euro in<br />

F&E investiert, wobei mit 18,3 Milliarden ca. 60% der Investitionen in Deutschland<br />

getätigt wurden. Der Standort Deutschland weist zunehmend hohe Anteile an<br />

Wertschöpfung und Beschäftigung im Bereich von Entwicklungstätigkeiten aus. Der<br />

Anteil der Beschäftigten in der Entwicklung liegt mittlerweile bei ca. 1/8. Diese haben<br />

typischerweise ein hohes Qualifikationsniveau und eine hohe Wertschöpfung pro<br />

Beschäftigtem. Die in Deutschland vorhandenen Forschungscluster der<br />

Automobilindustrie sind eng verzahnt mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen.<br />

Auch das grundsätzlich hohe Qualitätsniveau der Ausbildungseinrichtungen und das in<br />

der Folge gut ausgebildete Personal sind Standortfaktoren, die explizit von Vertretern<br />

der Automobilindustrie hervorgehoben werden und für ein längerfristiges Engagement<br />

von Unternehmen der Automobilbranche im Bereich F&E sprechen.<br />

In Deutschland liegen gute Testbedingungen für automatisiertes Fahren im<br />

öffentlichen Straßenverkehr vor (vgl. Kap. 6.7)<br />

Entgegen der medialen Darstellung bestätigten alle für die vorliegende Studie<br />

interviewten Experten die unkomplizierten Prozesse zur Ermöglichen des Testens von<br />

HAF auf öffentlichen Straßen. Obwohl es bisher keinen einheitlichen und allgemein<br />

einsehbaren Genehmigungsprozess gibt, sei die Kooperation mit den Behörden gut<br />

und die erforderlichen Auflagen mit angemessenem Aufwand zu erfüllen. Von einem<br />

Vorteil von Ländern wie den USA könne demnach nicht gesprochen werden, da sich<br />

entsprechende Regelungen bisher nur auf einzelne Bundesstaaten beziehen und diese<br />

das Testen teilweise sogar verkompliziert hätten.<br />

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen<br />

259 | 358

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!